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Geschrieben von Schlorg am 22.07.2015 um 09:20:

  Die verschiedenen Kieskutscher Kombinationen....

Servus Leut,

ich hab eine Frage, die mich schon länger beschäftigt:

Es gibt ja, gerade bei uns hier, in der Münchner Kiesebene, verschiedene arten Fahrzeuggespanne für den Transport von Kies...

Am häufigsten sieht man mittlerweile wohl die 6x4 oder auch Allrad 3-Achser mit Tandemkipper.

Vereinzelt sieht man bei uns jedoch auch immer wieder mal einen 3-Achser mit 2-Achs Drehschemel Kipper.

Ebenso gibt es ja noch die klassischen Kombinationen, also den 2-Achser Kipper mit 2- oder 3- Achs Drehschemel Hänger dahinter... Davon hab ich leider kein Foto zur Hand... wenn also jemand zur Verdeutlichung eins hat, nur her damit.

Aber auch die sind mittlerweile eher rar geworden... was nicht heißen will, dass nur noch Restbestände dieser Spezies rumfahren, sondern auch Neuwagen... die Frage kam eben auf, weil ich gestern einen Actros MP3 Allrad 2-Achser mit 3-Achs Kipper in ein Kieswerk hab reinfahren sehen... gepflegter Zug ohne Schnickschnack, hohe Alubordwände und ich mein 480PS...

Mich würde interessieren worin die Unterschiede liegen... im Endeffekt wird es ja schon einen Grund haben, dass mittlerweile die 3-Achser mit Tandems am häufigsten anzutreffen sind... gerade, weil die Kipper ja heute nicht mehr nur Kies von A nach B transportieren, sondern auch, auf teilweise sehr engen, Baustellen gleich Aushub mitnehmen... Wenns rückwärts in ne enge Baustelle reingeht scheint mir da das rangieren mit dem Tandem schon am einfachsten...

Also... worin liegen die Vor- und Nachteile? Gibt es einen großen Unterschied bei der Nutzlast? Fahren nur noch Idealisten mit Drehschemeln? Augenzwinkern

lg,

Dave



Geschrieben von stef001 am 22.07.2015 um 13:00:

 

Interessantes Thema daumen

Es ist eigentlich auch meine Vermutung dass die Tandemhänger mehr werden weil sie wohl einfacher zum rangieren sind als die "klassischen" Drehschemelanhänger. Ob das jetzt an den engen Baustellen oder den "Fahrkünsten" des einen oder anderen Chauffeurs liegt will ich jetzt aber lieber nicht kommentieren Pfeifen

Ich glaube aber auch, dass die Tandemanhänger hier in Österreich nicht so wirklich weit verbreitet sind, zumindest sind mir noch nicht besonders viele untergekommen.

Die klassische Kombination aus 2-Achs-Motorwagen und 3-Achs-Hänger ist ja wohl generell, nicht nur im Schottertransport, fast ausgestorben. Wobei ich sagen muss dass ich gerade in letzter Zeit wieder ein paar neuere dieser Kombinationen gesehen hab. So zum Beispiel von der Firma Riedmüller einen MAN TGS und einen Actros MP3 (!!) die regelmäßig ein Betonwerk beliefern. Hier im Forum wurde mal die Theorie aufgestellt, dass möglicherweise gerade hierbei der Vorteil liegt, dass auf einem Zug unterschiedliche Zuschlagstoffe fürs Betonwerk transportiert werden können. Wie auch immer, trotzdem haben diese Kombinationen Seltenheitswert.

Ich glaube dass es nutzlastmäßig wohl eher egal ist und die Drehschemelnutzer zum einen Idealisten/Traditionalisten sind und zum anderen einfach vorhandenes Material nutzen/aufbrauchen.

Gruß winke



Geschrieben von kamas am 22.07.2015 um 13:29:

  RE: Die verschiedenen Kieskutscher Kombinationen....

Hallo,
Man hat früher mehr zwischen reinen Baustellenfahrzeugen (mit oder ohne Allrad) häufig als Solofahrzeug und 3-Achser und den nenn ich mal "Kies-Speditionen" unterschieden, heute müssen alle mehr flexibler sein.
Bei den ersteren will man ankommen und auch wieder rauskommen aus dem Dreck, letztere fahren häufig fast nur Strasse. Daher ist da natürlich das Thema Nutzlast das Hauptthema, da sind nun mal 2-achsige Zugmaschinen mit 3-Achs-Anhänger besser als 3-Achsige mit 2 Achs Anhänger. Noch besser ist da wohl eine Sattelkombination mit 3-achs Sattel, da wird dann alles ausgebaut was man nicht baracht, z.b, ohne Reservereifen gefahren und auch nicht mit so riesegen Tanks.
Allerdings sind die leichten Kombinationen im Geände praktisch unbrauchbar, wer einmal versucht hat auf Schotter wieder loszufahren, wenn der Sattel ganz hochgekippt ist, der weiss was ich meine. Beim Kippen vorfahren ist auch nicht ungefährlich, die Traversen des Sattels verformen sich sehr unschön beim umkippen - alles schon gesehen
Den Tandem Anhänger hat man weil er sich nun wirklich besser rangieren lässt.
Vg Lutz winke



Geschrieben von ralfs am 22.07.2015 um 18:27:

 

...



Geschrieben von Schlabbergosch am 22.07.2015 um 18:40:

 

Ja , der Stäbler hat noch einige so Züge.
Alte und seriöse Firma daumen



Geschrieben von Schlorg am 27.07.2015 um 09:19:

 

Servus!

Vielen Dank für eure Beiträge, für mich sehr aufschlussreich... daumen

Es ist also so, dass die 2+3 Achs Kombi Nutzlasttechnisch das beste ist.. weiß jemand über den Daumen gepeilt, wie viel Tonnen des ausmacht zum 3-Achser mit Tandem?

Die Baustellentauglichkeit ist jedoch wegen der Geländegängigkeit und dem erschwerten rangieren sehr eingeschränkt, die Kombination hat also ihre Darseinsberechtigung also am ehesten im Transport von Zuschlagstoffen von einem Werk zu nächsten. Hier hats eventuell noch den Vorteil das 2 verschiedene Fraktionen auf einmal transportiert werden können.

Wie verhält es sich denn bei der 2+3 Achs Kombination im Gegensatz zu einem Sattel mit der Nutzlast?



Geschrieben von stvo88 am 27.07.2015 um 09:35:

 

Bei uns fährt die SSK (Salzburger Sand & Kieswerk) auf Baustellen mit 4-Achsern, im Werksverkehr zwischen dem Steinbruch und ihren Mischwerken fahren (fast) ausschließlich Gliederzüge in 3/2-Kombination. So ziehen sie mit einer Fahrt zwei unterschiedliche Körnungen Kies.

Gliederzüge als auch Tandemzüge sieht man bei uns im Innergebirg/Pinzgau nur mehr sehr sehr selten. Die meißten Unternehmen fahren entweder Drei-oder Vierachser. Nur die wenigsten fahren noch im Hängerbetrieb, wenns nicht gerade geht um den Tieflader zu ziehen.

Ein bekannter Fahrer hat mir einmal gesagt, dass er eigentlich lieber mit dem Dreiachser zwei mal eine Baustelle am Berg fährt als mit dem Gliederzug. Gerade wenns darum geht, einen Anhänger bergauf um eine Kurve zu schieben, muss man schon wissen wie man die Sache angeht...



Geschrieben von marthel05 am 27.07.2015 um 22:19:

 

Also mir persönlich bringen die Tandem Hänger gar nichts.Wer mit Drehschemelhänger rückwärts fahren kann braucht bedeutend weniger Platz,gerade wenn es eng ist.Das Kurvenlaufverhalten ist zum Drehschemelhänger schlechter.Das abhängen im Gelände ist eine Zumutung,steht man nicht gerade geht die Kupplung erst gar nicht auf.Das Nickverhalten bei Vollast finde ich auch störend.Der Wartungsaufwand beim Drehschemelhänger ist höher.Mehr Schmierstellen und den Schrauben am Drehkranz sollte man auch etwas mehr Aufmerksamkeit schenken.Leider sind die Drehschemelanhänger eine aussterbende Rasse.

Grüße Lutz.



Geschrieben von Schlabbergosch am 27.07.2015 um 22:28:

 

Ja Lutz , so alte Knochen wie wir gibt es eben nicht mehr so viele.
Drehschemelhänger fahren kann eben nicht jeder.

Mein erster Kieszug war ein 140er Schnauzer mit nem Theurer 3 Achshänger.
Allerdings möchte ich auf engen Baustellen keinen Schnauzer mehr.



Geschrieben von marthel05 am 28.07.2015 um 20:47:

 

Hallo Bernd.

Also lieber keine engen Baustellen,dafür aber wieder Hauber. zwinker Die 2m Lebensversicherung waren nicht zu verachten.Gut aufpassen mußte man schon höllisch,aber hier wars wieder wie mit den Drehkranzhängern entweder man kanns oder man kanns nicht.Meine bevorzugte Kombination waren immer 2 achs Motorwagen 3 achs Hänger.Leider haben die meisten Chefs wenig Gehör für des Kutschers Wünsche.Gekauft wird womit der Rest der Mannschaft relativ problemlos mit umgehen kann.Einen riesen Vorteil hatte mein damaliger Hängerzug,im Urlaub blieb der auch schon mal stehen,weil keiner damit fahren wollte.Ich weiß kann man sich heute aus Kostengründen nicht mehr leisten.Sei die Frage erlaubt wieso macht sich das Kippergewerbe nicht stark und fordert die Zulassung der 5 achs Kipper???4 achser mit Beiboot könnte man sich dann sparen,der Sattel wäre auch entbehrlich und die Tandemhänger in vielen Fällen auch.In der pingeligen Schweiz geht es doch auch.

Grüße Lutz.


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