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Geschrieben von U 1600 A am 02.12.2017 um 17:27:
Mercedes NG Unterschied 6x4-Fahrgestelle K und S
Hallo zusammen,
mich würde der Unterschied zwischen den 6x4-Fahrgestellen der Mercedes-NG-Serie in Kipper- (GGLL K) sowie in Sattelausführung (GGLL S) interessieren (GGLL als Platzhalter für die Typenbezeichnung, Gewicht und Leistung, z.B. 2635).
Ich denke schon, dass es da Unterschiede gab, sonst hätte es ja vermutlich keine zwei verschiedenen Varianten gegeben.
Ist es möglich, aus einem NG-Kipperfahrgestell eine Sattelzugmaschine zu machen? Den Radstand jetzt mal außer Acht gelassen.
Leider hat meine Recherche im Netz bisher keine Antworten auf diese Fragen hervorgebracht.
Ich weiß nur, dass die Firma Morlock Motors (vgl. Steelbuddies - DMAX) mindestens ein amerikanisches REO-Fahrgestell zur SZM umgerüstet hat, aber das ist vermutlich nicht vergleichbar.
Daher wäre ich für jegliche Antworten/Hinweise/Links zu diesem Thema sehr dankbar. Einen konkreten Anlass hat meine Frage nicht, würde mich aber mal generell interessieren.
Ich wünsche allen noch ein schönes Wochenende.
Viele Grüße
Tobias
Geschrieben von XXL am 03.12.2017 um 09:51:
RE: Mercedes NG Unterschied 6x4-Fahrgestelle K und S
Hallo Tobias!
Der wichtigste Unterschied wird wohl das Rahmenende nach der zweiten Hinterachse sein, beim Kipper ist das Ende oben gerade, bei der Sattelzugmaschine nach unten abgeschrägt, sonst wüsste ich keinen Unterschied.
MfG Jochen
Geschrieben von Voscanol am 03.12.2017 um 10:10:
wenn auf ein Kipperfahrgestell eine Sattelkupplung drauf soll
brauchst du nur einen richtigen Aufbauhilfsrahmen
also nicht zur zwei Winkel am Rahmen wie bei einer Sattelzugmaschine
gruss
Geschrieben von U 1600 A am 03.12.2017 um 10:35:
Hallo,
vielen Dank schonmal für eure Antworten.
Ich fasse mal zusammen, wie ich es bis hierhin verstehe:
Es ist theoretisch möglich, ein "K"-Fahrgestell zur SZM umzubauen, man braucht aber einen zusätzlichen Hilfsrahmen.
Es ist also sichtbar, dass es keine originale SZM ist.
Die Abschrägung am Rahmen beim originalen "S"-Fahrgestell ist für den nötigen Freiraum zum Aufsatteln und im Betrieb notwenig.
Bis hierhin richtig?
Bedeutet der zusätzliche Hilfsrahmen automatisch auch eine höhere Sattelhöhe?
Ist die fehlende Schräge ein Problem? Der Rahmen kann ja vermutlich nicht entsprechend "bearbeitet" werden.
Würde das Ganze mit einem entsprechend ausgelegten Hilfsrahmen mit normaler oder größerer Sattelhöhe dennoch funktionieren?
Gibt es solche Hilfsrahmen von der Stange (auch gebraucht?) oder wäre das eine Sonderanfertigung mit dem entsprechenden Aufwand der technischen Abnahme?
Ein Kipperfahrgestell ist ja häufig etwas länger. Wenn man jetzt mal mit einem beispielhaften Radstand von 3850 mm von der Lenk- zur ersten Antriebsachse rechnet, ist das als Sattelzugmaschine noch halbwegs sinnvoll oder deutlich zu lang?
Über weitere Hinweise/Antworten, evtl.sogar Bilder/Zeichnungen würde ich mich sehr freuen.
Viele Grüße
Tobias
Geschrieben von ruptech am 03.12.2017 um 11:37:
Ergänzend zur Frage "NG Fahrgestellrahmen":
Es gibt eine "Aufbauanleitung" die damals bei jedem Neufahrzeug in der Servicemappe mitgeliefert wurde. Darin lernt man auch die Gedanken zu den verschiedenen Rahmenformen, wie S, K, B, Ko, usw.
Die Aufbauanleitung beschreibt genau, wie ein Umbau gemacht werden muss. Welche Materalien dazu verwendet werden können, welche Schrauben und Bohrlöcher zu verwenden sind.
Solche Aufbauanleitungen findet man teilweise in der Bucht - haben aber sicher viele NG-Besitzer auch noch in der Servicemappe.
Der NG (später auch der SK) spielt nahezu alle Wünsche. Ab 1996 (Actros) wird es wesentlich komplizierter.
Zu beachten sind aber die Baumuster und (ähnlich den skandinavischen LKW-Herstellern) die Rahmenbauformen einzelner Typen.
Detailfragen kann ich gerne, im Rahmen eines Umbauprojektes, beantworten, denn "Erfahrung" kann durch kein Papier ersetzt werden.
lg
Geschrieben von Voscanol am 03.12.2017 um 11:52:
6x4 Kipper haben 3.200 mm Radstand wie Sattelzugmaschine
6x6 Kipper haben 3.500 mm Radstand wie Allradsattelzugmaschine
also der Radstand ist beim Umbau das geringste Problem
Sattelkupplung und Montageplatte haben jeweils Typenschild.
den Aufbauhilfsrahmen kann man sich aus Fahrzeugbaustahlprofilen ohne Probleme von einem Schweissfachmann, also der die notwenigen Prüfungen/Zulassungen hat zusammenschweissen lassen.
gruss
Geschrieben von Actros1836 am 03.12.2017 um 13:01:
Möglich wird der Umbau sein. Schaut man die Bilder der Fahrzeuge an, die nach Afghanistan exportiert wurden, sieht man, dass viele ehemalige 6x4 Kipper zur Sattelzugmaschine umgerüstet werden. In vielen Exportländern werden auch bei modernen Wechselbrückenautos wie Actros, TGX oder Scania R der Rahmen gekürzt, der Wechselrahmen entfernt und eine Sattelplatte montiert. Möglich ist also nahezu alles.
Geschrieben von U 1600 A am 03.12.2017 um 14:34:
Hallo an alle,
vielen Dank für eure Beiträge.
Das hilft mir wirklich weiter.
Ich habe in letzter Zeit einige Unterlagen zum NG gekauft, die Aufbauanweisung war bisher nicht dabei. Muss ich mal beizeiten schauen.
Leider (

) bin ich derzeit nicht in der Situation, dass das ein praktisches Projekt wäre.
Wenn sich das mal ändern sollte, komme ich gerne auf das Angebot zurück, Rup.
Viele Grüße
Tobias
Geschrieben von ruptech am 04.12.2017 um 08:45:
Zitat: |
Original von XXL
Ob in Afghanistan nach diesen Aufbaurichtlinen gearbeitet wird...?
|
Ja, gerade dort zeigt sich der Vorteil der Bauart des NG-Rahmens, der von der Stahlqualität extrem benachteiligt ist, gegenüber einem modernen Arocs.
So kann man beim 6x4/6x6 Kipper-NG (26to GG) die Sattelplatte mittels Knotenbleche seitlich am Rahmen direkt montieren, obwohl die Aufbauanleitung einen Hilfsrahmen vorschreibt.
Es ist sogar möglich, den Rahmen knapp hinter der HA abzutrennen. Dies sieht dann so aus, dass die Reifen der Hinterachse der über das Rahmenende hinausragen.
Gehalten wird dies durch die Konstruktion des Doppelrahmens, der damals als Lösung für "schwache Stähle" gewählt wurde.
Beim SK wurde erstmal beim 6x4 ein Monorahmen verwendet. Wenn ich hier die Sattelplatte direkt auf die Rahmenoberkante setze, bekomme ich Längsrisse in den Rahmenlängsträgern.
In Deutschland sind solche Experimente nie möglich gewesen, gibt es einen TÜV - und dieser hat die Informationen der Aufbaurichtlinien.
lg
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