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Geschrieben von Flachskopp am 30.11.2023 um 07:34:

Hallo Viktor,

auch wenn es drei Stück sind, sehen die Sattelzugmaschinen des Antwerpsche Bloemmarkt nicht nach Großserien-Lastwagen, sondern handwerklich gefertigten Fahrzeugen aus.

Die Form der Radnaben lässt auf ehemals angetriebene Vorderachsen von Militärlastwagen schließen (z.B. GMC CCKW).
Ich meine, der ambitionierte Wagenmaker hat neben der Kabine auch den gesamten Vorderwagen karossiert und sich dabei an amerikanischen Vorbildern orientiert.

Stilistisch repräsentiert die Formgebung den Übergang von Fahrzeugen mit freistehenden Kotflügeln und Scheinwerfern neben der Haube hin zur Ponton-Karosserie. Die in die Oberkante der Schutzbleche eingestrakten Scheinwerfer tauchen bei den Amerikanern ab 1941 auf (auf dem Bild am Beispiel von Chevrolet, GMC und Studebaker).

Die Lastwagen könnten demnach in den späten 40ern bis frühen 50ern gebaut worden sein.

(Zu dieser Zeit begann übrigens ein bekannter Belgier Karosserien für Omnibusse zu bauen: https://www.zone01.be/artikel/bernard-van-hool )

Viele Grüße
Detlef

Geschrieben von Mack F 700 am 30.11.2023 um 08:48:

Hallo Detlef,

Vielen Dank für das ausführliche Erklärung, so ungefähr dachte ich mir auch.
Vorbild USA. Das ein europäische Schmiede daran war erkennt man ja sofort
an der großen Kabine, die Amis hatten ja nur ne Telefonzelle als Führerhaus.

Nochmals Vielen Dank prost

Gruß
Viktor

Geschrieben von Boogie am 30.11.2023 um 13:02:

Moin, winke

auch die beiden rechten Auflieger haben eine außergewöhnliche Form mit der runden Stirnwand und dem gewölbten Blechdach, vielleicht vom gleichen Hersteller?

Dann findet man eher noch von den Aufliegern weitere Exemplare, die auf den Hersteller schließen lassen.

Geschrieben von Transocean am 30.11.2023 um 15:31:

Die beiden äußeren Auflieger sind sehr wahrscheinlich DAF Produkte. Bei dem Rechten kann man die von DAF 1934 eingeführten "Schommelassen" sehen. Diese "Schummelachsen" - Halbachsen - hatten den Vorteil sich den damals noch meist gewölbten Fahrbahnprofilen optimal anpassen zu können, alle Reifen wurden gleichmässig belastet. Ein Einachser ließ sich natürlich auch einfacher rangieren mit weniger Reifenverschleiß. Die niederländischen Fuhrleute deuteten etwas schlitzohrig den Begriff Achsen so, als wenn es sich um Einzelachsen handeln würde, die Nutzlast entsprach somit einem Auflieger mit 2 Achslinien. Es soll eine ganze Weile gedauert haben, bis der Gesetzgeber diese Deutungsweise per Gesetzesänderung verboten hat.
Gruß aus Osnabrück
Manni

Geschrieben von Flachskopp am 30.11.2023 um 18:15:

Zitat:

Original von Transocean
Die beiden äußeren Auflieger sind sehr wahrscheinlich DAF Produkte. ...

Das kann gut sein. DAF war aber offenbar auch so clever, Lizenzen zu vergeben (z. B. an > Eylert < ).

Zitat:

Original von Boogie
... Dann findet man eher noch von den Aufliegern weitere Exemplare, die auf den Hersteller schließen lassen.

Diese Chance halte ich für so groß, wie die, ein Paravent auf dem Matterhorn vorzufinden. großes Grinsen

Im Ernst, auf dem Weg kann man nicht mehr recherchieren. Das sprengte alle zeitlichen Möglichkeiten. Manchmal kommen wir einfach nicht weiter und die Anfragen werden zu „Cold Cases“, wie unser dreiachsiges Luftwaffen-Unikum aus dem Frühjahr.

Burkhard, in diesem Zusammenhang vielen Dank, dass du Axels großartiges Archiv für uns zugänglich hältst! daumen

Für die Niederlande gibt es glücklicherweise auch eine Fundgrube bei > Conam < ; für Belgien habe ich leider nichts Vergleichbares finden können.

Viele Grüße
Detlef

Geschrieben von Leo am 09.12.2023 um 20:27:

Ein Touristenbus in Hamburg. Neoplan?

Geschrieben von Josef58 am 09.12.2023 um 21:25:

Servus Leo,
richtig, ein Neoplan. Ein Bus diesen Typs ist im Automobilpark Auwärter erhalten und regelmäßig bei Treffen in Niederbayern zu sehen (und für Mitfahrten auch zu erleben).
Gruß Josef