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Geschrieben von Atlasmalte am 05.12.2023 um 22:24:

 

Zitat:
Original von Boogie
Moin, moin, winke
in der Morgendämmerung durfte ich heute die Flüchtlinge auf dem Flughafen Tegel besuchen, der Baggerfahrer verlangte nach einem Sortiergreifer.
4.000 Flüchtlinge in dem Lager, das z.Z. auf 7.000 Plätze ausgebaut wird, obwohl es ursprünglich nur als Aufnahme- und Durchgangslager dienen sollte und gar nicht die nötige Infrastruktur für einen Daueraufenthalt hat, und einige Flüchtlinge in unserem Bautrupp.

Boah ey, bin ich froh, dass ich Fahrer bin, ich habe sie nicht beneidet bei Wind und Kälte auf dem riesigen ehemaligen Flugfeld, die Landebahn ist 2,7 km lang und war mal die längste Europas.


Welche Arbeiten führt ihr denn dort aus? Auf dem Bildern sieht es so aus, als würde der Wacker Neuson für Kampfmittelsondierung genutzt? Aber was hat es mit dem Dx 300 auf sich. Macht ihr auch Erdbau?



Geschrieben von Boogie am 09.12.2023 um 17:18:

 

Moin, Malte, winke
generell liegt unser Schwerpunkt bei Munitionsbergung und Altlasten-Sanierung.
Eine der größten Baustellen war die Asbestbeseitigung im Palast der Republik, allerdings gemeinsam mit anderen Firmen.
Was sonst noch so angeboten wird, kann man auf der Webseite nachlesen:
https://bsa-berlin.com

Ich sollte eigentlich Freitag noch einen Radlader nach Tegel bringen und hatte vor, weitere Fotos für ein besseres Verständnis zu machen, aber der Radlader hatte einen Platten und kam erst mal auf den Hof.

Das Flughafengelände Tegel wird seit längerem abgesucht nach Munition und Altlasten.
Unter anderem haben wir schon vor 1 Jahr einen 8 m langen Kerosintank aus dem Boden geholt und zusammengefaltet.
Bei diesen Arbeiten fallen größere Mengen Aushub an, auf dem der Bagger in dem vorigen Beitrag steht.
Dieser Aushub muss anschließend "beprobt" werden, um Belastungen nachzuweisen oder auszuschließen.
Erst danach kann entschieden werden, was damit passieren soll, das zieht sich hin und ist von vielen weiteren Faktoren abhängig.
Und manchmal, wie in diesem Fall, rücken wir wieder an, um die folgenden Arbeiten auszuführen.



Geschrieben von Boogie am 10.12.2023 um 12:56:

 

Moin, moin, winke
falsche Baustelle !?!

Landsberger Allee gegenüber Ikea lauteten die Koordinaten.
Der riesen Raupenkran war schon aus 1 Kilometer Entfernung zu sehen, 1500 Wohnungen werden dort hochgezogen.

Aber der Bagger, den wir abholen sollten, war nirgendwo zu sehen, und von Munitionssuche wusste niemand etwas, zumal dort schon im Sommer eine Bombe entschärft wurde.
Am Ende war unsere Baustelle 500 m weiter, ein unspektakulärer Acker.
Aber schön, dass wir uns das mal angesehen haben. freu



Geschrieben von Atlasmalte am 10.12.2023 um 17:37:

 

Schöne Sennebogen von Franz Bracht. Sollen die Wohnungen aus Ferigteilen gebaut werden, dass dort so ein Kran zum Einsatz kommt?



Geschrieben von Boogie am 11.12.2023 um 20:30:

 

Moin, moin, winke
… ach ja, die Villa Noelle … ich fühle mich jedes Mal in eine Märchenwelt versetzt, wenn ich dort bin.

Ich zitiere noch mal aus einem älteren Posting, hier jetzt auch für alle Nicht-Registrierten:
Im Grunewald steht die Villa Noelle, eine der schönsten und (bislang) am besten erhaltenen Renaissancevillen in der Stadt.
Erbaut 1902 von einem Stahlhändler als repräsentative Villa an einem künstlich angelegten See, wurde sie in den 30ern zu einem Mehrfamilienhaus umgebaut, war zuletzt 10 Jahre in der Hand eines russischen Investors und ging jetzt wieder in deutsche Hände.

Auf dem mittleren Foto im Hintergrund das Maschinenhaus unten am See.
Wer kann sich denn vorstellen, wofür 1902 eine Villa ein Maschinenhaus brauchte?
Für die Dampfmaschine mit Stromgenerator, für eine Zentralheizung … ?

Wer sich für Architekturgeschichte interessiert, darf hier weiterlesen:
https://denkmaldatenbank.berlin.de/daobj.php?obj_dok_nr=09046592
https://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/ueber-den-bezirk/gebaeude-und-anlagen/villen/artikel.196612.php
http://www.crumbs-on-travel.com/abandoned-mansion-amazing-beauty-villa-nolle-in-grunewald/#comment-4157



Geschrieben von Atlasmalte am 11.12.2023 um 22:00:

 

Zitat:
Original von Boogie
Moin, moin, winke
… ach ja, die Villa Noelle … ich fühle mich jedes Mal in eine Märchenwelt versetzt, wenn ich dort bin.

Ich zitiere noch mal aus einem älteren Posting, hier jetzt auch für alle Nicht-Registrierten:
Im Grunewald steht die Villa Noelle, eine der schönsten und (bislang) am besten erhaltenen Renaissancevillen in der Stadt.
Erbaut 1902 von einem Stahlhändler als repräsentative Villa an einem künstlich angelegten See, wurde sie in den 30ern zu einem Mehrfamilienhaus umgebaut, war zuletzt 10 Jahre in der Hand eines russischen Investors und ging jetzt wieder in deutsche Hände.

Auf dem mittleren Foto im Hintergrund das Maschinenhaus unten am See.
Wer kann sich denn vorstellen, wofür 1902 eine Villa ein Maschinenhaus brauchte?
Für die Dampfmaschine mit Stromgenerator, für eine Zentralheizung … ?

Wer sich für Architekturgeschichte interessiert, darf hier weiterlesen:
https://denkmaldatenbank.berlin.de/daobj.php?obj_dok_nr=09046592
https://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/ueber-den-bezirk/gebaeude-und-anlagen/villen/artikel.196612.php
http://www.crumbs-on-travel.com/abandoned-mansion-amazing-beauty-villa-nolle-in-grunewald/#comment-4157



Das ist ja ein sehr prächtiger Altbau. Was ist das für ein Gewässer dort?



Geschrieben von Bad-Busdriver am 12.12.2023 um 14:35:

 

Hy Boogie,
schade das man das Maschinenhaus nicht von der Wasserseite aus sieht. Ich glaube selbst von den kleinen Fussweg Hasensprung der von der Winkler Str zu den Wasserlauf/See bzw. drüberweg geht sieht man dieses Maschienenhaus von der Wasserseite aus nicht richtig. So wie es aussieht ist kein Schornstein vorhanden somit scheidet eine ausgegliedertes eigenes kleines Kraftwerk oder Heizhaus aus. Ich tippe auf der einen Seite auf ein Bootshaus. Aber du schriebst ja Maschinenhaus, könnte sonst nur eine Art Brunnenhaus sein. Muss auf alle Fälle was sein was mit den Wasserlauf /See zu tuen hat.
Gruß vom Bad-Busdriver



Geschrieben von Boogie am 12.12.2023 um 19:32:

 

Zitat:
Original von Bad-Busdriver
Hy Boogie,
schade das man das Maschinenhaus nicht von der Wasserseite aus sieht. Ich glaube selbst von den kleinen Fussweg Hasensprung der von der Winkler Str zu den Wasserlauf/See bzw. drüberweg geht sieht man dieses Maschienenhaus von der Wasserseite aus nicht richtig. So wie es aussieht ist kein Schornstein vorhanden somit scheidet eine ausgegliedertes eigenes kleines Kraftwerk oder Heizhaus aus. Ich tippe auf der einen Seite auf ein Bootshaus. Aber du schriebst ja Maschinenhaus, könnte sonst nur eine Art Brunnenhaus sein. Muss auf alle Fälle was sein was mit den Wasserlauf /See zu tuen hat.
Gruß vom Bad-Busdriver


Moin, Malte, moin, Wilhelm winke
schön, dass auch die Berliner Geschichte hier Widerhall findet.

Das Foto vom Maschinenhaus habe ich tatsächlich von der Hasensprungbrücke gemacht.
Alles zum Dianasee steht bei Wiki, er wurde künstlich angelegt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Dianasee_(Berlin)

Und wer lesen kann … in der verlinkten Denkmaldatenbank steht, dass das Maschinenhaus die Villa mit Energie versorgt hat.
Das kann damals eigentlich nur mit einer Dampfmaschine geschehen sein.
Ein Kollege war im Maschinenhaus, den werde ich die Tage mal interviewen, was er da gesehen hat.
Über die Jahre wird es höchstwahrscheinlich mehrfach umgenutzt worden sein.

Heute war ich wieder da, den Bagger abholen, da wurden gerade die Fundamente gegossen, für die das Bauer Bohrgerät vor Ort ist.
In den Hang zum See werden weitere Gebäudeteile gebaut.
Und die Tankbombe auf dem Container vor dem Haus ist auch von uns, mal sehen, wann die weg kommt.



Geschrieben von Boogie am 13.12.2023 um 17:28:

 

Moin, moin, winke
das Gegenteil einer romantischen Villa ist ein brachliegendes Industriegelände, das über Jahrhunderte von verantwortungslosen Unternehmern verseucht worden ist.

Wo in Niederschöneweide der Teltowkanal von der Spree abgeht, ist ab 1870 ein Chemiewerk entstanden.
Es wurden die Abfälle der Gasanstalten verwertet, die aus Kohle das Leuchtgas für die Straßenlaternen produzierten.
Daraus wurde u.a. Cyan gemacht, mit dem die blauen Uniformen des Militärs gefärbt wurden, auch Ammoniak wurde produziert.
Die anfallenden Gifte wurden einfach in die Spree gekippt, bis spreeabwärts ein Waldgebiet Schäden zeigte, das dem Kaiser gehörte.

Auf dem 2. Luftbild von 2015 ist die Baustelle der Minna-Todenhagen-Brücke über die Spree zu sehen.
Meine Kollegen haben schon damals Sondierungen dafür gemacht, und das Erdreich hatte bei jeder Bohrung eine andere Farbe, eine schöne Regenbogen-Collage hätte man davon mischen können.
Das restliche Fabrikgelände war inzwischen Handelsplatz von Autohändlern.

Seit 2019 wird neben der Brücke ein neuer Betriebshof der BVG (Berliner Verkehrsgesellschaft) für Elektrobusse geplant.
Der Platz bietet sich auch deshalb an, weil in der Nähe Berlins größtes Kraftwerk Klingenberg steht, worauf auch die Hochspannungsleitungen hinweisen.

Wir bohren und baggern dort schon seit einem Jahr, Masken, Overalls und Absperrungen sind die wichtigsten Arbeitsmittel.
Gestern habe ich einen Bauwagen und neue Bohrstangen für einen großen Bagger gebracht.
Mal sehen, ob in Zukunft spannendere Fotos möglich sind.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kunheim_%26_Co.
https://berlingeschichte.de/bms/bmstxt00/0007prod.htm
https://industriekultur.berlin/ort/chemie-fabrik-kanne/
https://ausschreibungen-deutschland.de/1036975_Neubau_Betriebshof_fuer_E-Busse_einschliesslich_Carportanlagen_und_Betriebsgebaeude_Los_03_-_2023_Berlin-Mitte



Geschrieben von Boogie am 14.12.2023 um 19:49:

 

Moin, moin, winke
in den 80ern wurden die Berliner Hinterhöfe "entkernt", also Gebäude in den Höfen abgerissen, um mehr Licht und Luft hineinzulassen.
Heute werden sie wieder bebaut, so wie hier – Bauen unterm Partyzelt.

Rund um den Hof stehen Gebäude, die Durchfahrt vor dem Minibagger ist die einzige Zufahrt.
Der Maschinist überlegt wohl gerade, ob er den Kollegen einen Gefallen tut, wenn er sie etwas erweitert.


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