Wie ein Henschel-Stern sank ! |
Usergeloescht10112015 unregistriert
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Wie ein Henschel-Stern sank ! |
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Seit vielen Jahren war bekannt, das Henschel gute Autos für die Baustelle lieferte. Alle Welt schaute nach Kassel und die Kipper waren immer wieder begehrt. Wie kam es dass nur der Henschel-Stern so hoch stand? Ganz einfach: Ein überzeugendes Achskonzept war des Rätsels Lösung. Dazu die pfiffigen Henschel- Ingenieure, die keine Gelegenheit ausließen, die Mitbewerber zu kontrollieren und zu testen.
So kam es eines Tages, dass ein Henschel-Ingenieur seine Fühler zu einem Test mit dem 2. Stern am Markt ausstreckte. Man hatte eben die Überzeugung in der Brust, dass den Fahrzeugen aus Kassel kein Stern aus Stuttgart das Wasser reichen konnte. In geheimer Absprache hatte er schnell ein „Opfer“ gefunden, dass sich auf seinen „Fahrertest“ einließ. Man vereinbarte einen Termin und zur bestimmten Zeit traf man sich an der Ladestelle. Der Henschel-Ingenieur begrüßte den Fahrer mit dem Stern aus Stuttgart und man vereinbarte die Bedingungen. Ein Defekt am Kipperstempel des Henschel ließ die Bedingungen auf ein reduziertes Lastgewicht einschränken. Doch der Mercedesfahrer war unerschrocken und überzeugt, dass sein Stern die Testfahrt schaffen würde. So kam trotzdem bei ihm ein Löffel mehr drauf.
Da standen sie nun, die Fahrer vor dem grünen Henschel HS 22 und dem blauen Mercedes LAK 2624, alles 6 x 6 Fahrzeuge. Vollmarkige Sprüche wechselten mit leichten Gestikulierungen und die Überzeugung steckte in jeder der beiden Brüste, die mit jeder Minute weiter anschwollen vor Überzeugung „Mein Auto schafft das“.
Eine Raupe hatte am Vortag die richtigen Bedingungen geschaffen und der kleine Berg war realistisch, so wie er auf den Baustellen eben vorkommen konnte.
Die Motoren wurden gestartet und man fuhr beladen zur Stelle wo nun Material und natürlich der Mensch zeigen sollte, was sein „bestes“ Auto vermag zu leisten. Ein kurzer verbaler Schlagabtausch noch und man stieg ins Fahrzeug und startete die Motoren. Da der Henschel-Ingenieur geladen hatte und der Meinung war, dass der Stuttgarter Stern hier nicht hoch kommt, legte er vor.
Der Motor heulte auf und kurz darauf fuhr er mit Schwung in den Berg. Tückisch an diesem Berg war unten im Anlauf noch ein Loch, aus dem die Fahrzeuge aus der Tiefe in die Steile Strecke kamen. Meter für Meter kämpfte sich der Henschel hoch und im Nu hatte er den Berg geschafft. Schnell das Fahrzeug zur Seite gestellt, damit der Mercedes jetzt in der gleichen Spur hochfahren konnte.
Der Mercedes-Fahrer führ auf den Berg zu, tauchte mit den linken Vorderrad in das Loch ein und mit gleichmäßigem Gas zog der Mercedes zog er den Berg hoch. Fast oben angekommen wurde es knapp. Mit etwas mehr Gas versuchte der Mercedes Fahrer nochmal die Situation zu retten. Aber es klappte nicht. Er blieb kurz vor der Kuppe hängen.
Der Henschel-Ingenieur triumphierte und seine Freude war zu spüren. Er hatte den Henschel-Stern hoch gehalten und gezeigt, dass ein Henschel eben immer noch für die Baustelle das Fahrzeug war. Doch der Mercedes-Fahrer gab nicht auf und meinte nur, dass die gleich Spur eben nicht die Wahl wäre und er eben jetzt ihm zeigen würde wie man mit dem Stuttgarter Stern hier hochfährt. Unter wieder angekommen, nahm er etwas versetzt zur bisherigen Spur langsam wieder den Weg zum Ziel auf – oben ankommen und zu beweisen, dass ein Stuttgarter Stern eben doch den Berg schafft. Der Mercedes-Fahrer ließ den Motor aufheulen und setzte nach links versetzt in die Spur, tauchte mit dem linken Vorderrad durch das Loch ein in die Steigung und nun schob das Auto gleichmäßig souverän den Berg hoch und hatte keine Mühe oben sich anschließend neben dem grünen Henschel HS 22 zu stellen.
„Donnerwetter, das hatte ich jetzt nicht gedacht“, mit diesen Worten empfing der Henschelmann den jetzt um mindestens einen halben Meter gewachsenen Mercedesmann. Der wiederum kam laut aus seinem blauen Kipper und rief nur: „Hab ich dir doch gesagt, ein Mercedes geht da auch durch, wo ein Henschel durch geht. Und ich hab noch einen Löffel mehr drauf“. Plötzlich war die Seite gekippt, Mercedes war der Lastwagen und so entfernte man sich nach einiger Zeit des Fachsimpelns wieder vom Duellort.
Wenige Zeit später entsann sich der Mercedesmann, dass auch die kleineren Kipper gut im Gelände waren und ein LAK 1413 war schnell gefunden. Heimlich, alleine wollte er es jetzt wissen und fuhr wieder zum Bagger. Zwei Löffel und der Versuch sollte starten. Schnell war das Testgelände wieder erreicht. Noch mal ein letztes Ansehen der Situation vor Ort und der Motor wurde gestartet. Langsam und souverän zog der 4 x 4 Mercedes die gleiche Steigung hoch, ohne zu murren. Kein Problem für Mensch und Material und so war bewiesen, dass Mercedes eben doch auf den Baustellen der Welt seine Berechtigung hatte. War das der Grund, warum aus Henschel eben Mercedes wurde?
Jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen wäre rein zufällig und nicht gewollt. So wie hier hätte es sich im realen leben abspielen können, wenn ein Henschelmann und ein Mercedesmann sich getroffen hätten.
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15.04.2013 18:22 |
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henning
Moderator
   

Dabei seit: 03.09.2007
Name: Henning Herkunft: NRW
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Hi Achim!
Nette Geschichte....
Allenfalls hätte man im Titel vielleicht die Ironie etwas mehr herausarbeiten können, versteht ja nicht jeder auf Anhieb
Es mag natürlich sein, daß ein Eimerchen Sand mehr auf dem LAK 2623 war. Nicht unbedingt sichtbar, zumindest aber wohl "gefühlt"...*
Geschenkt - dafür war es ein 26-Tonner mit 230 PS! Gegenüber dem grünen Henschel mit 192 PS. Klar, ich weiß, Henschel- und Mercedes-PS ist nicht dasselbe... deshalb also ein Punkt für den Dreizack, daß er trotzdem mithalten konnte
Daß der Dreizack auf 11er Reifen fuhr, während der Henschel sich mit 10er-Trennscheiben begnügen mußte, war auch nicht sooo wichtig... schließlich war der Schlamm ja nicht mehr knie- sondern nur noch knöcheltief
Unterm Strich zwei schwere "Handicaps" für den Mercedes... er mußte nicht nur breitere Reifen, sondern auch noch einen größeren Motor und 40 PS mehr mitschleppen
Großen Respekt also für den Fahrer, der diese Nachteile ausglich und dem Henschel recht gut folgen konnte
Den Hügel konnte er dennoch nur im zweiten Anlauf bewältigen - mit richtig "Schwung" klappte es dann. Doof nur die Querrillen vor dem Hügelchen... aber ein Mercedes ist ja robust gebaut
Fazit: mit einem guten Fahrer kann ein Mercedes einem Henschel meistens folgen
Und das Allerwichtigste: es hat nen Mordsspaß gemacht!!!! Wirkliche Herausforderungen fehlten leider: bissel mehr Schlamm wäre schöner gewesen, leider war es schon arg trocken. Das mußte dann später an der Theke ausgeglichen werden
*man munkelt, dieses Gefühl sei kaum einem Mercedes-Treter fremd...
Tchjaaaa und die Bilder vom LAK 1413.... schön, aber die ersten zeigen ja nur der "Idiotenhügel"
Den richtigen Huckel versucht er zwar auch zu bezwingen, aber... gibts auch ein Bild, wo er ganz oben angekommen ist?!
Hier die gleiche Stelle... schön zu sehen auf dem Bild, daß man da garkeinen Allrad braucht - die Vorderachse bringt nur noch wenige Gramm auf den Boden. Dazu das Bild, das den Henschel oben zeigt:
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15.04.2013 19:17 |
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henning
Moderator
   

Dabei seit: 03.09.2007
Name: Henning Herkunft: NRW
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15.04.2013 21:41 |
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henning
Moderator
   

Dabei seit: 03.09.2007
Name: Henning Herkunft: NRW
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Moin!
Wie man an Gunders Beitrag*** sieht, könnte man solche "Spielchen" auch mißverstehen.
Es ist auch nicht jedem gegeben, zu erkennen, ob man Autos bestimmungsgemäß "testet", oder ob man sie "quält".
Henning
*** EDIT: ich gehe nicht davon aus, daß Gunders Beitrag negativ gemeint ist - ich habe aber mit seiner Hilfe gesehen, daß Mißverständnisse in Form von Fehleinschätzungen möglich sind....
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16.04.2013 10:13 |
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cj7
   

Dabei seit: 15.08.2011
Name: werner Herkunft: hamm
Alter: 68
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Ich will ja keinem zu nahe treten,aber da fuhr mein Opa im aok Chopper hoch
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Nein Scherz beiseite ist schon ein ehrlicher Test,aber es hat vor 30zig Jahren auch Baustellen gegeben da war sowas die Regel und ich kann mich gut an eine Situation erinnern auf Autobahnbaustelle von Werl nach Arnsberg.Hier hatte man vergessen unterhalb einer Kapelle eine Böschung zu erstellen und somit mussten wir von oben zum Bagger RUTSCHEN,wurden beladen und durften nach unten weiter RUTSCHEN.Ich habe dann mal versucht von unten zum bagger hoch zu kommen aber da reichten selbst die 310 Bullen unter der Haube nicht aus.Ich will damit auch nur sagen das solche Situationen auf Baustellen der damaligen Zeit (F261 und 2624 und 310D26 Aera) noch zum Alltag gehörten.
Gruss Werner
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16.04.2013 22:30 |
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henning
Moderator
   

Dabei seit: 03.09.2007
Name: Henning Herkunft: NRW
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Moin Werner!
Es war in der Tat kein Test "auf Biegen und Brechen"!
Zitat: |
Original von henning
Und das Allerwichtigste: es hat nen Mordsspaß gemacht!!!! Wirkliche Herausforderungen fehlten leider: bissel mehr Schlamm wäre schöner gewesen... |
Man mußte es eben so nehmen, wie es kam: die Strecke war schon sehr abgetrocknet. Neben den paar Hügeln gab es aber auch Spielchen wie Anhalten und erneutes Anfahren an schlammiger Steigung. Die Umstände waren so zahm, daß ja auch keiner in hoffnungsloser Lage steckenblieb, lediglich schaffte der Mercedes zwei Anstiege erst im zweiten Anlauf.
Aber! - fairerweise muß ich zugeben, daß ich, im Gegensatz zum Mercedes-Tester, die Strecke bereits kannte. Das macht natürlich viel aus, und dürfte die beiden Fehlversuche begründet haben.
Es ging um den Spaß - und darin war es ein voller Erfolg
Henning
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16.04.2013 23:42 |
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Gunder
   

Dabei seit: 05.03.2009
Name: Gunder Herkunft: Franken
Alter: 49
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Zitat: |
Original von henning
Moin!
Wie man an Gunders Beitrag*** sieht, könnte man solche "Spielchen" auch mißverstehen.
Es ist auch nicht jedem gegeben, zu erkennen, ob man Autos bestimmungsgemäß "testet", oder ob man sie "quält".
Henning
*** EDIT: ich gehe nicht davon aus, daß Gunders Beitrag negativ gemeint ist - ich habe aber mit seiner Hilfe gesehen, daß Mißverständnisse in Form von Fehleinschätzungen möglich sind.... |
Huch, da habt Ihr mich aber falsch verstanden. Mir ging es nicht um den Test, die Testbedingungen und die Testergebnisse - mir hat lediglich gut gefallen, dass die Fahrzeuge beladen werden und durch den Dreck fahren, anstatt im Museum herumzustehen.
Besonders der Henschel vor dem Bagger ist schön verschmutzt und könnte auch ein realistisches Alltagsbild aus alter Zeit sein.
Ich weis, auf diversen anderen Oldtimertreffen wird auch gebaggert und gekippt - aber hier fand ich es eben besonders ansprechend, realistisch und einen Kommentar wert.
Ein Baustellenkipper ist m.E. für die Baustelle gemacht. Ein wenig Sand als Ladung und eine schöne Piste sollten da noch keine Qual sein. Aber ich kann jeden Oldibesitzer verstehen, der da nicht mitspielen mag...
Gruß Gunder
__________________ Gugg mal über den Tellerrand und klick:
Lastwagen-In-Südamerika
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17.04.2013 09:35 |
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henning
Moderator
   

Dabei seit: 03.09.2007
Name: Henning Herkunft: NRW
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Moin Gunder!
Ja, das sehe ich ganz genau so, wie du es geschrieben hast
Dein Beitrag hatte mich aber auch daran erinnert, daß man es anders sehen kann...
Manche Situation wirkt spektakulär, obwohl sie von den Akteuren überlegt und vorsichtig ausgeführt wird, ohne das Fahrzeug zu überlasten.
Henning
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17.04.2013 10:03 |
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