Kosten eines Oldtimer-LKW |
Gnoemchen
Dabei seit: 13.02.2006
Alter: 45
Themenstarter
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11.03.2014 18:31 |
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schukie6
Dabei seit: 23.01.2010
Name: SChorsch Herkunft: Willich NRW
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ich fahr einen kleinen Lkw Borgward mit 3.5 t. GG.
H-Kennzeichen = 192 Euro Steuern.
Versicherung = 155.oo Euro mit teilkasko
alle 2 Jahre TÜV Dieselverbrauch 12 Liter
Schorsch
__________________ Schorsch
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11.03.2014 19:30 |
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theutone
Dabei seit: 01.01.2008
Name: Patrick Herkunft: Winterberg / HSK
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Tach,
Schorsch hat die benötigten Angaben für sein Fahrzeug schon sehr gut angegeben.
Ich gebe mal noch ein paar andere Daten an.
Kraftfahrzeugsteuer für mehrspurige Fahrzeuge mit H-Kennzeichen = 192€ (egal ob Auto, Traktor ,LKW).
Die Kosten für die Versicherung mußt du selber aushandeln, mein Unimog 411 kostet ca. 80€ im Jahr, meine Magirus SZM mit 320PS kostet 160€ inkl. Teilkasko.
Mit Fahrzeugen über 3,5t mußt du jährlich zum TÜV, mit Fahrzeugen über 7,5t kommt halbjährlich noch die SP dazu, Kosten pro Untersuchung ca. 100€.
Mein Unimog braucht 10l auf 100km und meine SZM 35l.
Gruß
Patrick
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11.03.2014 19:52 |
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Martin R.
Dabei seit: 04.01.2008
Name: Martin Herkunft: Wo die Hasn Hosn und die Hosn Husn hasn
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RE: Kosten eines Oldtimer-LKW |
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Es gilt immer der Satz "Das billigste an einem Oldtimer-Lkw ist der Kaufpreis"
Man muss wie bereits erwähnt zusätzlich zum Kaufpreis kalkulieren:
- Kfz-Steuer (s. o.)
- Haftpflichtversicherung (s. o.)
- TÜV-Gebühren (s. o.)
- Spritkosten, wenn man auch mal fahren und nicht nur anschauen will (s. o.)
Aber dazu kommt noch folgendes, was man nicht vergessen sollte:
- H-Gutachten zur Zulassung als Oldtimer, einmalige TÜV-Gebühren von rund 200 bis 300 Euro.
- monatliche Miete für einen überdachten Stellplatz, falls man nicht selber zufällig Eigentümer eines freien Hallenplatzes ist, damit die schöne Neuerrungenschaft nicht durch bei Wind und Wetter Draußenstehen schnell vermodert. Je nach Standort kann das billig oder teuer sein, Hallenplätze bekommt man für 20 Euro im Monat oder für 200 Euro im Monat (wenn man z. B. mitten in der pulsierenden Großstadt wohnt, wo's keine leeren Hallen gibt, weil jeder Zentimeter vollsteht mit Wohnmobilen, Booten und verchromten Mercedes-S-Klassen)
- regelmäßige Kosten für Wartung und Pflege und Verschleißteile: Schmierfett ist billig, Ölwechsel kann teuer werden, denn die Ölwanne verlangt beim Lkw deutlich mehr Füllung als beim Pkw. Auf Ölwechsel verzichten wird noch teurer, also lieber nicht aus Sparsamkeit weglassen. Dann gibt's noch Öle in Getriebe und Achsdifferentialen, Keilriemen, Ölfilter, Kraftstofffilter, Luftfilter, etc. Würde ich direkt nach dem Kauf gleich mal alles wechseln oder reinigen, je nach verbauter Technik. Man weiß nie, wie lange die letzte gute Wartung her ist, wenn ein altes und aus Sicht des letzten Nutzers nicht mehr sehr wertvolles oder schönes Nutzfahrzeug nach 25 oder 30 Jahren weggegeben wird. Oft wurde zum Schluss an allem Möglichen gespart, "weil das alte Ding eh bald wegkommt". Zu den ggf. teuren Sachen gehören auch Brems- und Kupplungsbeläge und Reifen, z. B. weil die Originalersatzteile vergriffen sind und deswegen teuer nachgefertigt werden müssen oder weil die Reifendimension nicht mehr hergestellt wird. Wenn original noch am Fahrzeug vorhandene Reifen alt, abgefahren und/oder porös sind, kann eine nötige Neubereifung, die z. B. auch der TÜV zur Sicherstellung der Verkehrssicherheit verlangen kann, schnell teuer werden, z. B. weil man für einen Lkw schon mal mindestens 6 Reifen braucht, die je nach Größe pro Stück ein paar hundert Euro kosten können. Alle 5 bis 6 Jahre sind neue Batterien fällig, ggf. auch gleich nach dem Kauf, wenn die alte "platt" ist.
- Gelegentliche Reparaturen bleiben nie aus, z. B. weil der Auspuff irgendwann halt doch mal durchrostet, die 30 Jahre alte Lichtmaschine den Geist aufgibt, die Bremse einseitig zieht, ein Gummischlauch löchrig wird, eine Bremsleitung zugesetzt ist, etc. Zu schweißen ist an alten Nutzfahrzeugen eigentlich immer was, weil die Rostvorsorge damals noch sehr schlecht war (verzinkte Bleche und Hohlraumkonservierung gab's im Lkw-Bau erst recht spät und besonders 70er-Jahre-Modelle sind gerne rostanfällig). Wer nicht gleich eine Vollrestauration macht, sollte 1 bis 2 Reparaturfälle im Jahr vorsorglich einplanen.
Für die letzten zwei Punkte gilt: Selber machen kann viel Geld sparen, wenn man das Know-how und das Werkzeug hat. Wenn man eine Werkstatt braucht, kosten die Mechaniker-Stunden bares Geld. Wenn man das Werkzeug (noch) nicht hat, haben gute Sachen auch ihren Preis.
Ich will hier niemanden bremsen, der sich für das Nutzfahrzeug-Hobby interessiert, und Vollrestauration kann ich mir auch keine leisten. Und ich schätze jeden hoch ein, der sich das Hobby mühsam abspart, weil's einfach viel Freude macht. Aber für 'n Appel und 'n Ei kann man dieses Hobby nicht betreiben, das sollte man vorher wissen.
__________________ Magirus-Deutz-Treffen / Nutzfahrzeuge-Treffen
Dieser Beitrag wurde 4 mal editiert, zum letzten Mal von Martin R.: 11.03.2014 21:32.
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11.03.2014 21:20 |
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WACKEN
Dabei seit: 19.01.2011
Name: Dieter Herkunft: Schleswig Holstein
Alter: 73
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RE: Kosten eines Oldtimer-LKW |
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Jungchen...
mein VORSCHLAG...
finde einen SENIOR-PARTNER..
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11.03.2014 21:36 |
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Martin R.
Dabei seit: 04.01.2008
Name: Martin Herkunft: Wo die Hasn Hosn und die Hosn Husn hasn
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Zitat: |
Original von Gnoemchen
@Martin: Danke, dein Post hilft mir echt weiter. Da kommt doch einiges auf einen zu. Da sollte man schauen, dass man etwas findet, was nahezu unkaputtbar ist, falls es sowas gibt. |
Als "unkaputtbar" wird in Verkaufsanzeigen viel bezeichnet, besonders bei Marken mit einem robusten Image wie Mercedes oder Magirus. Das ist aber ein Mythos, nach 25 oder 30 Jahren ist an allen Fahrzeugen irgendwas kaputt, sogar bei i. d. R. gut gepflegten und wenig benutzten Feuerwerhrautos.
Das, was ich oben geschrieben habe, gilt dann, wenn man das Glück hat, ein sehr gut über die Jahre gekommenes Stück zu erwerben, bei dem nicht erst noch größere Instandsetzungen nötig sind. Wenn der Rahmen durchgebogen, das Fahrerhaus großflächig verrottet oder das Getriebe im Eimer ist, muss man nochmal obendrauf größere Instandsetzungsarbeiten kalkulieren. Den Unterschied im Aufwand, bis man vom Kaufzustand wieder auf die Straße kann, veranschaulichen sehr gut folgende Bilder von original erhaltenen Fahrzeugen:
- http://www.baumaschinenbilder.de/forum/a...chmentid=818829
- http://www.baumaschinenbilder.de/forum/a...chmentid=639231
- http://www.baumaschinenbilder.de/forum/a...chmentid=897417
Ein Tipp noch zum Schluss: Nimm' den besten, den Du kriegen kannst. Ein sehr gut erhaltener Mercedes T1 für 2.500 Euro, an dem nicht viel zu machen ist, ist besser als eine runtergeranzte Leiche für 1.000 Euro, die Du aber erst mal komplett instandsetzen musst.
__________________ Magirus-Deutz-Treffen / Nutzfahrzeuge-Treffen
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Martin R.: 12.03.2014 07:25.
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12.03.2014 07:07 |
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MSM
Dabei seit: 16.10.2013
Name: Martin Herkunft: Berlin
Alter: 54
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Moin Gnoemchen,
also ich habe hier einen LT35, Bj 1990 mit der 6-Zyl. Maschine im täglichen Einsatz, als Werkstattwagen.
Das Autochen ist sehr robust, hat bis auf einige kleine Rostflecken an den Nähten kaum Pestbeulen und hat vor zwei Jahren gebraucht 3.200,- € gekostet. Hatte damals knapp 60.000km runter.
Steuern für den Benziner mit KAT sind kein 200,- € im Jahr aber die Versicherung, weil noch kein H-Kennzeichen sind bei der KRAVAG z.Zt. 270,- € im Vierteljahr bei SF 2 nur Haftpflicht.
Evtl. Reparaturen kannst du bei so einem Auto mit etwas Geschick, einem anständigen Stellplatz, gutem Werkzeug und vielleicht einem guten Spannmann fast alles selber machen da die ja noch nicht vollgepropft sind mit Elektronic, so wie Martin auch geschriben hat.
Wichtig ist, wie auch Martin meinte, regelmäßige Rostvorsorge und Wartung. Teile gibt es immer noch neu von VW bzw. entsprechende Zubehörhändler, Blech- und Anbauteile (Lampen, Stoßstange usw.) sind bei den einschlägig bekannten Verwertern zu bekommen und durchaus erschwinglich.
Naja, bis auf den Spritverbrauch......
ist mein Bulli ein klasse Autochen. und wenn du für dich so einen nur abundzu nutzen willst, für ein Youngtimertreffen oder so.......Luftmatratze und Schlafsack rein und ab die Post :ben
__________________ Gruß aus Berlin
Martin
NIX OHNE UNS !!!!
www.maschinen-strassen-montagen.de
www.facebook.com/msm.wvt
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12.03.2014 09:01 |
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schnuffman
Dabei seit: 07.04.2010
Name: stefan Herkunft: hamburch
Alter: 54
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@ Martin R.
damit ist alles gesagt
was es zu wissen gibt...
__________________ Schwein mußte haben
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12.03.2014 20:35 |
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Impressum
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