 |
Emma En
   

Dabei seit: 04.10.2010
Name: Hans-Jürgen Herkunft: Niedersachsen
Alter: 55
 |
|
Habe da auch noch was gefunden !!
|
|
14.10.2024 22:34 |
|
|
 |
Boogie
   

Dabei seit: 22.09.2021
Name: Burkhard Herkunft: Berlin
Alter: 69
 |
|
Moin,
und gleich noch eine Rarität von Vomag, ein Sechsrad-Omnibus mit einer ganz besonderen Konstruktion.
Das Presseecho war gewaltig, aber es gibt nur wenige Fotos von dem Fahrzeug.
Wen es interessiert:
Auf der Deutschen Automobil-Ausstellung in Berlin 1924 (10. bis 18. Dezember) stand als Glanzstück Vogtländischer Ingenieurskunst der neue Vomag-Dreiachsbus.
Nachdem Büssing 1923 einen Dreiachsomnibus entwickelt hatte, zog Vomag 1924 mit einem Niederrahmen-Dreiachser eigener Prägung nach. Das erste Fahrzeug, dessen Aufbau von Trutz, Coburg, stammte, bot Platz für 60 Personen, hier war der Fahrersitz rechts neben dem Motor plaziert. Im Programm stand die Dreiachs-Konstruktion bis 1926 in unterschiedlichen Ausführungen, mit seitlicher und konventioneller Motorenanordnung sowie vollgummi-, elastic- und luftbereift. Die Modellbezeichnungen lauteten 3 A.C.E. und 3 AC (beide 60/70-PS-Blockmotor) sowie C.3.A. (60/80-PS-Blockmotor), sie waren als schwere Großstadt- und Überlandbusse konzipiert, boten etwa 45 Sitzplätze und faßten insgesamt bis zu 70 Personen. Die Geschwindigkeit betrug je nach Bereifung zwischen 30 und 45 km/h.
"Die Anregung zur konstruktiven Durchbildung dieses Fahrzeuges wurde durch die Erfahrung moderner Omnibuslinien gegeben. Das Bedürfnis, eine möglichst große Anzahl Fahrgäste ohne Verwendung von Anhängern oder Decksitzen auf einmal zu befördern, ist stetig gewachsen. Nach langen, äußerst sorgfältig durchgeführten Versuchen stellt der nunmehr vollendete Vomag-Dreiachs-Omnibus eine ideale Lösung dieses Problems dar. Der sehr niedrig gehaltene, speziell für Omnibuszwecke konstruierte Rahmen trägt außer der normalen Antriebsachse noch eine zweite Hinterachse, deren Räder zwangsläufig gesteuert werden. Hierdurch wird es möglich, daß die Räder der zweiten Hinterachse genau wie die Vorderräder der theoretisch vorgeschriebenen Spur folgen und somit jegliche Walkbeanspruchung der Bereifung, die bei starr zueinander liegenden Achsen nicht zu umgehen ist, vermieden wird. Der Antrieb erfolgt von der normalen Hinterachse, die daher mit Zwilligsbereifung versehen ist, während die dritte Achse einfache Bereifung trägt. Auf Doppelachsenantrieb ist verzichtet, um unnötige Kompliziertheit zu vermeiden und den Preis möglichst niedrig zu halten; daß dieser Antrieb allen Anforderungen genügt, zeigt der Antrieb normaler Lastkraftwagen mit einem oder mehreren Anhängern.
Durch eine sinnreiche Hebelanordnung wird die Lastverteilung auf die Hinterachse so geregelt, daß auf die mittlere Achse der größte Teil entfällt und diese so als Antriebsachse die nötige Adhäsion erhält; gleichzeitig passen sich hierdurch beide Hinterachsen unabhängig voneinander spielend jeder Geländeunebenheit an. Die Vorrichtung wirkt außerdem ausgleichend und gestattet gegenüber normalen Omnibussen angenehmeres Fahren."
Die Beibehaltung des Antriebs über die zweite Achse ermöglichte es der Vomag, diese Dreiachser ohne Schwierigkeiten in die laufende Serienherstellung einzugliedern. Die erstmals verwendeten Vorder- und Hinterrad-Gestänge-Bremsen wurden mit einem Handhebel vom Führersitz aus betätigt und waren beide als Innenbackenbremsen ausgebildet. Sie waren von Hand leicht nachstellbar.
Die Vomag verkaufte ihren Dreiachser unter anderem nach Paris, wo nach seinem Vorbild mehrere Omnibusse in Lizenz gebaut wurden.
Diese ursprünglich reine Buskonstruktion kam in geringem Umfang auch für normale Lkw zum Einsatz, wobei man jedoch statt des Niederrahmens einen ungekröpften geraden Lkw-Rahmen vorzog. Man verwendete die Dreiachs-Anordnung für sogenannte "Langflächenwagen" mit Ladeflächen von 7,60x2,04 Meter. Zwei 45/60-PS-Zweiblock-Varianten wurden produziert, mit Kardanantrieb als Typ K3A, mit Kettenantrieb als K3F. Ihre Möglichkeit, 9 Tonnen Last zu tragen, konnte nur im Ausland genutzt werden. In Deutschland waren bei Dreiachsern nur 7 t Nutzlast zugelassen, was Diplom-Ingenieur Seifert 1929 als Grund für das Scheitern der Vomag-Dreiachs-Lkw sieht:
"Die gesetzlichen Bestimmungen für die Höchstgewichte für Dreiachser beschränken den Achsdruck bei 15 t Gesamtgewicht auf 5 t; so mußte, um zu einem die Konstruktion rechtfertigenden, genügend hohen Gesamtgewicht zu kommen, der auf den Lenkrädern ruhende Teil des Gesamtgewichts zu hoch genommen werden. Selbst bei einem Gesamtgewicht von 12 t bei einer Lastverteilung von 3,5 t + 5 t + 3,5 t müßten die beiden vorderen und hinteren Räder mit insgesamt 7 t Bodendruck gleichzeitig gelenkt werden. Diese Arbeit aber ist ohne eine Krafthilfssteuerung nicht zu bewältigen. Die sich daraus ergebende Verteuerung war in Anbetracht dessen, daß nur 12 t Gesamtgewicht und damit eine entsprechend geringere Nutzlast in Frage kommen, für eine serienmäßige Fabrikation nicht vertretbar."
Quelle: Archiv Axel Oskar Mathieu, Berlin
Boogie hat dieses Bild (verkleinerte Version) angehängt:
__________________ www.Archiv-Axel-Oskar-Mathieu.de
Stell Dir vor es geht, und keiner kriegt's hin.
Wolfgang Neuss
Dieser Beitrag wurde 3 mal editiert, zum letzten Mal von Boogie: 15.10.2024 20:17.
|
|
14.10.2024 23:34 |
|
|
 |
Luispold
   

Dabei seit: 09.11.2007
Name: Luispold Herkunft: War von 1964 -1972 HENSCHELaner
Alter: 77
 |
|
|
04.12.2009 19:22 |
|
|
 |
drageelkw
   

Dabei seit: 30.12.2008
Name: Detlev Herkunft: 25355 Heede (SH)
Alter: 75
 |
|
|
11.11.2010 20:15 |
|
|
 |
LU11-16
   

Dabei seit: 13.03.2009
Name: Walter Herkunft: NRW
Themenstarter
 |
|
|
11.11.2010 21:09 |
|
|
 |
LU11-16
   

Dabei seit: 13.03.2009
Name: Walter Herkunft: NRW
Themenstarter
 |
|
|
11.11.2010 21:20 |
|
|
|
 |
Impressum
|