Magirus-Deutz D-Frontlenker (Baujahr 1963 bis 1987) |
Martin R.
Dabei seit: 04.01.2008
Name: Martin Herkunft: Wo die Hasn Hosn und die Hosn Husn hasn
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Zitat: |
Original von HGD
Martin, ich gebe Dir recht, dass solche Fahrzeuge wirklich eine Bereicherung für die Szene sind bzw. wären.
Aber was mich an Deinem Kommentar stört ist, dass Du einer Gruppe ein "Versagen" vorwirfst.
Jeder der ein Oldtimer, egal welchen Fabrikat bzw. Typ vor dem Verschrotten rettet, hat vorbildlich gehandelt. |
An der Stelle gebe ich Dir Recht: Jeder, der sich um einen Oldtimer verdient macht, hat schon mal was richtig gemacht.
Dennoch gibt es in der Lkw-Oldtimerei erschreckende Ausfälle und Lücken. Es kann sich sicher noch jeder gut an die zwei orange lackierten DMF-Prototypen auf Basis des Magirus-Deutz 170D15 erinnern.
Der eine wurde zum Kipper umgebaut, der andere nach Afrika exportiert. Holger Gräf schrieb damals richtigerweise im HiK, dass die Szene an der Stelle offenbar nicht funktioniert hat.
Als Oldtimersammler hat man immer auch eine gewisse historische Verantwortung, so wie der Besitzer eines jahrhundertealten Fachwerkhauses. Es gilt, etwas von der Lebenswirklichkeit der Altvorderen für die Nachwelt zu erhalten.
Und es gibt halt nunmal heute massenhaft Haubenkipper von Magirus-Deutz, während die Nahverkehrsfrontlenker mit der runden Mercur-Hütte, der Eicher- oder der D-Kabine fast ausgestorben sind. Dito sind die Busse fast alle weg.
Die Magirus-Szene ist da - das räume ich allerdings ein - kein Einzelfall. Wenn wir etwa in den Pkw-Oldtimer-Bereich schauen, dann stehen die Oldtimertreffen voll mit S-Klassen, E-Types und italienischen Sportcabrios. Einen schönen R4, Kadett oder Granada Kombi muss man dagegen mit der Lupe suchen.
Alles, was ich damit sagen will, ist, dass ich das sehr bedauerlich finde. Mein Nachbar in meiner Kindheit hatte einen R4, mein Opa einen Kadett. S-Klasse, E-Type oder italienisches Sportcabrio gab's in der ganzen Straße nicht.
__________________ Magirus-Deutz-Treffen / Nutzfahrzeuge-Treffen
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Martin R.: 22.11.2022 16:58.
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22.11.2022 16:57 |
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Red Rebel
Dabei seit: 12.01.2012
Name: Matthias Herkunft: Hessen
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Man sollte sich einfach freuen, dass es das Bild gibt. Das ist ja gar nicht selbstverständlich. Die "Fotografenszene" hat doch genauso "versagt" und immer gerne "richtige" Lastwagen abgelichtet. Für die Limolaster war damals die Mark für das Bild zu viel und heute, wo es nichts mehr kostet, werden auch so gut wie keine Bilder gemacht vom EuroCargo und Konsorten. Und wenn sie einer macht, guckt es sich kaum einer an. Kein Fahrer ist besonders glücklich, sowas zu fahren. Kein Unternehmer macht Werbung mit diesen Autos. Kein Modellbauer kümmert sich darum. Warum soll es in der "Oldtimerszene" anders laufen? Die "Oldtimerszene" ist eine Chimäre. Sie besteht aus Einzelpersonen, die alle nach dem eigene Geschmack und den eigenen Möglichkeiten handeln. Wer will das verurteilen? Wer will eine dieser Personen zwingen, einen kleinen D-Frontlenker zu "retten" anstatt einen großen D-Frontlenker oder ganz was anderes? Dieser gedankliche Ansatz ist m.E. völlig daneben.
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22.11.2022 21:37 |
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Borgward
Dabei seit: 27.05.2009
Name: Jürgen Herkunft: Hamburg
Alter: 66
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Hier muss ich Red Rebel zustimmen - wenn es eine "Verantwortung" zum Erhalt gibt, ist es doch in erster Linie der Hersteller, der dadurch seine eigene Geschichte bewahrt.
__________________ JD
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22.11.2022 22:13 |
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Martin R.
Dabei seit: 04.01.2008
Name: Martin Herkunft: Wo die Hasn Hosn und die Hosn Husn hasn
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Zitat: |
Original von Borgward
Hier muss ich Red Rebel zustimmen - wenn es eine "Verantwortung" zum Erhalt gibt, ist es doch in erster Linie der Hersteller, der dadurch seine eigene Geschichte bewahrt. |
Achso, ja, der Hersteller. Wie konnte ich das nur vergessen. Dann schreibe ich doch gleich mal einen maschinengetippten Brief an Magirus-Deutz, Borgward, Henschel und Faun, dass sie sich gefälligst mal um ihre Geschichte kümmern sollen
Bei der Gelegenheit: Hat einer die Adresse von Eicher, Schlüter, Hanomag und Lanz? Dann schreibe ich die Traktorhersteller auch gleich mal an, wenn ich schon drüber bin.
Wer von Euch übernimmt die Pkw und wendet sich an Glas, Lloyd, NSU und Wartburg?
__________________ Magirus-Deutz-Treffen / Nutzfahrzeuge-Treffen
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23.11.2022 09:22 |
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Martin R.
Dabei seit: 04.01.2008
Name: Martin Herkunft: Wo die Hasn Hosn und die Hosn Husn hasn
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Zitat: |
Original von Red Rebel
Man sollte sich einfach freuen, dass es das Bild gibt. Das ist ja gar nicht selbstverständlich. Die "Fotografenszene" hat doch genauso "versagt" und immer gerne "richtige" Lastwagen abgelichtet. Für die Limolaster war damals die Mark für das Bild zu viel und heute, wo es nichts mehr kostet, werden auch so gut wie keine Bilder gemacht vom EuroCargo und Konsorten. Und wenn sie einer macht, guckt es sich kaum einer an. Kein Fahrer ist besonders glücklich, sowas zu fahren. Kein Unternehmer macht Werbung mit diesen Autos. Kein Modellbauer kümmert sich darum. Warum soll es in der "Oldtimerszene" anders laufen? Die "Oldtimerszene" ist eine Chimäre. Sie besteht aus Einzelpersonen, die alle nach dem eigene Geschmack und den eigenen Möglichkeiten handeln. Wer will das verurteilen? Wer will eine dieser Personen zwingen, einen kleinen D-Frontlenker zu "retten" anstatt einen großen D-Frontlenker oder ganz was anderes? Dieser gedankliche Ansatz ist m.E. völlig daneben. |
Die Oldtimerszene schmückt sich gerne mit der Pflege von automobil- und technikhistorischem Kulturgut. Weil die Oldtimerszene diese Aufgabe übernimmt und sich mit der Übernahme der historischen Verantwortung gerne schmückt, bedeutet das dann aber auch, dass wir eine historische Verantwortung haben und ihr gerecht werden sollten.
Nicht zuletzt, weil wir von Privilegien wie dem steuer- und versicherungsgünstigen H-Kennzeichen oder den Vorteilen eines als gemeinnützig anerkannten Oldtimervereins profitieren. Bei der Definition des Vereinszwecks eines Oldtimervereins von der NVG bis zum "VW-Käfer Club Hintertupfing" steht in der Regel nicht "Wir wollen halt Spaß mit alten Autos haben und ein bisschen damit rumprotzen". Sondern da steht "Der Verein kümmert sich um Erhalt und Pflege von technikhistorischem Kulturgut" oder etwas ähnliches. Weil sonst niemand dem Verein den Status der Gemeinnützigkeit zubilligen würde. Fazit: Wir haben als Szene eine historische Verantwortung. Wer meint, dieser Ansatz sei "völlig daneben" möge bitte umgehend ein ggf. erworbenes H-Kennzeichen zurückgeben.
__________________ Magirus-Deutz-Treffen / Nutzfahrzeuge-Treffen
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Martin R.: 23.11.2022 09:48.
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23.11.2022 09:47 |
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Borgward
Dabei seit: 27.05.2009
Name: Jürgen Herkunft: Hamburg
Alter: 66
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Zitat: |
Original von Martin R.
Zitat: |
Original von Borgward
Hier muss ich Red Rebel zustimmen - wenn es eine "Verantwortung" zum Erhalt gibt, ist es doch in erster Linie der Hersteller, der dadurch seine eigene Geschichte bewahrt. |
Achso, ja, der Hersteller. Wie konnte ich das nur vergessen. Dann schreibe ich doch gleich mal einen maschinengetippten Brief an Magirus-Deutz, Borgward, Henschel und Faun, dass sie sich gefälligst mal um ihre Geschichte kümmern sollen
Bei der Gelegenheit: Hat einer die Adresse von Eicher, Schlüter, Hanomag und Lanz? Dann schreibe ich die Traktorhersteller auch gleich mal an, wenn ich schon drüber bin.
Wer von Euch übernimmt die Pkw und wendet sich an Glas, Lloyd, NSU und Wartburg? |
Ich habe zwei Borgward und noch andere Fahrzeuge, die ich in ihrem ursprünglichen Einsatzzweck erhalte.
Du verlangst von der "Szene" Fahrzeuge zu retten - wer ist die Szene, wie Red Rebel schon schrieb sind es Einzelpersonen und keine Clubs.
Das daraus wieder Fahrzeuge werden, die Geschichte erzählen können und keine "Zirkuspferde", da bin ich vollkommen bei Dir - aber es gibt nur eine moralische Verpflichtung, keine rechtliche.
Lese Dir das mal durch!: https://xn--ig-historischer-gterverkehr-...-Nutzfahrzeuge/
__________________ JD
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23.11.2022 10:27 |
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Martin R.
Dabei seit: 04.01.2008
Name: Martin Herkunft: Wo die Hasn Hosn und die Hosn Husn hasn
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23.11.2022 11:19 |
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Red Rebel
Dabei seit: 12.01.2012
Name: Matthias Herkunft: Hessen
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Zitat: |
Original von Martin R.
Zitat: |
Original von Red Rebel
Man sollte sich einfach freuen, dass es das Bild gibt. Das ist ja gar nicht selbstverständlich. Die "Fotografenszene" hat doch genauso "versagt" und immer gerne "richtige" Lastwagen abgelichtet. Für die Limolaster war damals die Mark für das Bild zu viel und heute, wo es nichts mehr kostet, werden auch so gut wie keine Bilder gemacht vom EuroCargo und Konsorten. Und wenn sie einer macht, guckt es sich kaum einer an. Kein Fahrer ist besonders glücklich, sowas zu fahren. Kein Unternehmer macht Werbung mit diesen Autos. Kein Modellbauer kümmert sich darum. Warum soll es in der "Oldtimerszene" anders laufen? Die "Oldtimerszene" ist eine Chimäre. Sie besteht aus Einzelpersonen, die alle nach dem eigene Geschmack und den eigenen Möglichkeiten handeln. Wer will das verurteilen? Wer will eine dieser Personen zwingen, einen kleinen D-Frontlenker zu "retten" anstatt einen großen D-Frontlenker oder ganz was anderes? Dieser gedankliche Ansatz ist m.E. völlig daneben. |
Die Oldtimerszene schmückt sich gerne mit der Pflege von automobil- und technikhistorischem Kulturgut. Weil die Oldtimerszene diese Aufgabe übernimmt und sich mit der Übernahme der historischen Verantwortung gerne schmückt, bedeutet das dann aber auch, dass wir eine historische Verantwortung haben und ihr gerecht werden sollten.
Nicht zuletzt, weil wir von Privilegien wie dem steuer- und versicherungsgünstigen H-Kennzeichen oder den Vorteilen eines als gemeinnützig anerkannten Oldtimervereins profitieren. Bei der Definition des Vereinszwecks eines Oldtimervereins von der NVG bis zum "VW-Käfer Club Hintertupfing" steht in der Regel nicht "Wir wollen halt Spaß mit alten Autos haben und ein bisschen damit rumprotzen". Sondern da steht "Der Verein kümmert sich um Erhalt und Pflege von technikhistorischem Kulturgut" oder etwas ähnliches. Weil sonst niemand dem Verein den Status der Gemeinnützigkeit zubilligen würde. Fazit: Wir haben als Szene eine historische Verantwortung. Wer meint, dieser Ansatz sei "völlig daneben" möge bitte umgehend ein ggf. erworbenes H-Kennzeichen zurückgeben. |
Nein, das H-Kennzeichen verpflichtet zu nichts dergleichen, auch nicht moralisch. Wenn dem so wäre, würde ich es abgeben (wenn ich eines hätte). Es verpflichtet allenfalls bezogen auf das Fahrzeug, dem es zugeteilt wurde.
Der Ansatz ist und bleibt unsinnig. Dem Lamento wäre nur mit folgendem Inhalt zuzustimmen:
"Ich, Martin R., habe Interesse am Erhalt eines Fahrzeuges xy, habe aber nicht die Möglichkeiten dazu, dies selbst zu bewerkstelligen und kann auch niemand anderen davon überzeugen."
Das ist bedauerlich. Ob Du es als Dein Versagen werten willst, überlasse ich Dir selbst.
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von Red Rebel: 23.11.2022 14:20.
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23.11.2022 13:44 |
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Martin R.
Dabei seit: 04.01.2008
Name: Martin Herkunft: Wo die Hasn Hosn und die Hosn Husn hasn
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Zitat: |
Original von Red Rebel
Nein, das H-Kennzeichen verpflichtet zu nichts dergleichen, auch nicht moralisch. Wenn dem so wäre, würde ich es abgeben (wenn ich eines hätte). Es verpflichtet allenfalls bezogen auf das Fahrzeug, dem es zugeteilt wurde.
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Also nimmst Du gerne Vorteile mit, ohne der damit verbundenen Verantwortung gerecht werden zu wollen? Gut, dass das jetzt auch offenbar geklärt ist
Ich bleibe dabei: Wer sich für Oldtimer interessiert und für sich gegenüber der Allgemeinheit reklamiert, man erhalte historisches Kulturgut, übernimmt damit gewisse moralische Pflichten und eine Verantwortung. Genau wie der Besitzer eines historischen Hauses, der sich bei der Renovierung vom Denkmalamt unterstützen lässt. Das kann man hören wollen oder nicht, das ändert aber nichts daran, dass es so ist.
__________________ Magirus-Deutz-Treffen / Nutzfahrzeuge-Treffen
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23.11.2022 15:44 |
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