Alte Lkw-Bilder - "Aus dem Schuhkarton" |
Laatzener
Dabei seit: 10.11.2021
Name: Uli Warneke Herkunft: Laatzen
Alter: 61
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RE: Lautz Gesetzeslücken-Füller |
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Zitat: |
Original von twinsplitter
Hallo Uli,
bei dem o.g. "3-Achs- LKW" handelt es sich schon um einen mit der Führerschein Klasse 3 zu fahrenden LKW nach Art eines 3-Achsers bestehend aus einem LKW ( in diesem Fall DB LP 813)
mit weniger als 7,5 t zul. GG und einem aufgesatteltem 1-achsigen Anhänger. Diese Kombination wurde von Kögel gebaut und konnte natürlich aus einem Anhänger mit Pritschen oder Kofferaufbau, oder einem Anhänger mit Rahmen für Wechselaufbauten bestehen. Nur vor diesem Hintergrund macht so ein 3-Achser auch Sinn. Dieser Aufbau hätte ja problemlos auch mit einem großen 2-Achser gefahren werden können, aber dann mit FS-Klasse 2.
Wir hatten 2 Brückenzüge im Einsatz, bestehend aus DB LP 813 und 1-Achs Anhänger ( 10t Achse) von Kässbohrer.
Die Anhängerachse hatte ein ganz kurzes Zugrohr. An dem Hilfsrahmen dieser Achse befanden sich 4 konische Bohrungen zur Aufnahme der Pritschen- Koffer oder Wechselrahmens. Vorne am Aufbau war ein Königszapfen montiert.
Der LP 813 hatte ebenfalls diese 4 konischen Bohrungen am Fahrgestell. Die Sattelkupplung war auf einem Zwischenrahmen befestigt der 4 konische Zapfen hatte mit welchem der Rahmen auf dem LKW befestigt wurde. Ich habe bewusst LKW geschrieben, da das Zugfahrzeug ein LKW sein musste. Es durfte keine Sattelzugmaschine verwendet werden, sonst FS-Klasse 2.
Wir haben uns für die Sattelzugvariante entschieden, da wir diese Kombination für die bessere gehalten hatten. Es war eine höhere Nutzlast möglich , als mit der Kögel Ausführung ( ich glaube die Achslast lag bei 8,7 T).
Auf jeden Fall hatte die Sattelkombi eine bessere Traktion der Antriebsachse, da es keine starre Verbindung gab. Die Antriebsachse hatte ja nur 5,3 oder 5,7 t Achslast. Bei Kurvenfahrten hatte dadurch die Antriebsachse den meisten Seitenschlupf.
Dieser Zug war zwar leichter rückwärts zu rangieren, aber mit etwas Übung kamen unser Fahre gut mit dem Sattel zurecht.
Gruß Lothar |
Hi Lothar,
Du hast natürlich Recht. Ich hatte nicht erkannt, daß der Fahrgestellrahmen des LP hinter der 1. Hinterachse endet und hinter der 2. Hinterachse der Überhang nur noch der Anhängerrahmen zu sehen ist. Die von Henning angesprochene Abstützung hinter dem Fahrerhaus ist allerdings auch beim Vergrößern des Fotos nur zu erahnen.
__________________ Meine Bilder und Beiträge sowie alle WARNEKE - Bilder dürfen ungefragt weiterverwendet werden.
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Laatzener: 08.07.2023 16:33.
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08.07.2023 16:25 |
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MiniWolf
Dabei seit: 26.01.2009
Name: Detlev Herkunft: Ilsede
Alter: 66
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Dies ist für mich eindeutig ein „Gesetzeslückenfüller“! Der „Urahn der Pseudo-4-Achser“.
Ich arbeitete eine Zeitlang in einer Magirus-Deutz Vertretung in Braunschweig, dort kam eines Tages ein 3-Achsiger MK auf den Hof gefahren. Wir machten uns alle lustig über dieses Fahrzeug: „Wenn der 2 Kühlschränke zu weit hinten lädt, kann der nur noch geradeaus fahren, da bringt die Lenkachse kein Gewicht mehr auf die Straße!“ Bis wir gesehen haben, dass da ein Rücklicht und Nr.-Schild zwischen den Achsen ist. Und Luftfederung auf der letzten Achse. Das Nr.-Schild hinten war eine anders und es waren dreieckige Rückstrahler angebaut – aha, ein Anhänger.
Tandem-Anhänger waren zu der Zeit sehr selten, auch konnten Führerschein Klasse 3 Inhaber mit wenig Fahrpraxis den Anhänger kaum rückwärtsschieben, es war auch umständlich und zeitintensiv jedes Mal ab- und anzukuppeln um an einer Rampe be- oder entladen zu können.
Darum war das die perfekte Lösung dafür, den Anhänger so kurz ankuppeln, dass der Anhängerrahmen an den Fahrzeugrahmen quasi anstößt. Nur so konnte der Anhänger kein „Eigenleben“ mehr führen und hat genau die Richtungsänderungen wie das Zugfahrzeug gemacht.
Die vielen Vorteile für Klasse 3 Inhaber und 7,5 Tonner sprachen für sich.
Gruß Detlev
__________________ Es fing alles so harmlos an, mit ein paar Wikinger und Matchbox Autos von Mama...
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08.07.2023 22:27 |
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MiniWolf
Dabei seit: 26.01.2009
Name: Detlev Herkunft: Ilsede
Alter: 66
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Was die Kleinen dürfen, ist den Großen recht. Bei 16 to machts kein Sinn, aber bei den damaligen 22 Tonner, also 3-Achser. Wie z.B. Betonmischer, Muldenkipper, Müllwagen etc.
Ich war in einer „Betonfirma“, die 3 solche Pseudo-4-Achser hatte. Bedingung bei solch Fahrzeugen war, das man den Anhänger abkuppeln konnte. Also Schnell-Wechsel-Rahmen mit Mischtrommel etc. auf 4 Füße gestellt, unter weg gefahren und dann wie ein ganz gewöhnlicher Anhänger abgekuppelt. Zuvor noch einen Bowdenzug für die Lenkung gelöst. Aber so etwas wurde und brauchte ja nie gemacht werden.
Statt 22 to jetzt 32 to Gesamtgewicht, das war schon ein Argument. Als dann kurz darauf die „echten“ 4-Achser kamen war das Gesamtgewicht von bisher 32 to noch lange nicht erreicht. Erst als die Achslast um 1 to jeweils erhöht wurde war man zufrieden.
Wäre die Achslasterhöhung nicht gewesen, wären wohl bis heute fast nur noch Pseudo-4-Achser unterwegs, wer weiß?
Das wäre aber immer noch kein Grund, solch ein „super-kurz-gekuppelten“ Anhänger aufzugeben. Es gab ja auch kurze Zeit „echte“ 4-Achser mit solch einem Anhänger – oh 40 to auf so einem Geschoß! Auch gab es 4-Achser Sattelzugmaschinen mit einem 1-achsigen Sattelauflieger, der die Achse auch noch lenken konnte, wenn er die Sattelkupplung in Richtung Fahrerhaus gezogen hatte, Auflieger fixierte, um dann das einknicken zu verhindern!
Das die Dinger aber ausgestorben sind ist auf Gesetze zurück zu führen. Der Gesetzgeber sagte nämlich, dass zwischen letzte Achse Zugfahrzeug und 1. Achse Anhänger ein Abstand von 2 m (den genauen Abstand weiß ich nicht mehr) sein muss. Damit wurde das Fahren in der Stadt oder Rangieren zur Farce! Durch diesen Abstand muss die Anhängerachse scharf einschlagen können und mit der Geländegängigkeit ist auch nichts mehr.
So viel Text und kein Bild - das geht ja gar nicht!
Hier ein Bild vom Liebherr-Prospekt, einer ganz normalen (was ist schon normal) Sattelzugmaschine mit Sattelauflieger. Auf den Prospekt-Faden findet man den kompletten Prospekt, ein "Appetithappen" wurde mir hier schon einmal gelöscht, warum auch immer. Und natürlich ein paar "4-Achser".
MiniWolf hat dieses Bild (verkleinerte Version) angehängt:
MiniWolf hat dieses Bild angehängt:
__________________ Es fing alles so harmlos an, mit ein paar Wikinger und Matchbox Autos von Mama...
Dieser Beitrag wurde 2 mal editiert, zum letzten Mal von MiniWolf: 08.07.2023 22:51.
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08.07.2023 22:49 |
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Micha62
Dabei seit: 23.01.2015
Name: Michael Herkunft: Braunschweig
Alter: 61
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Ich war früher ziemlich oft mit einem 5 m 1-Achs Kippauflieger unterwegs. Bei lange Strecken rückwärts musste man schon recht konzentriert sein. Da war die starre Variante einfacher. In der Kurve hatte man es mit dem Gelenk dafür deutlichn leichter.
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09.07.2023 11:05 |
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MiniWolf
Dabei seit: 26.01.2009
Name: Detlev Herkunft: Ilsede
Alter: 66
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Hallo Michael,
ob du es deutlich leichter mit einem Gliederzug gehabt hast mag ich nicht beurteilen, ich hab da so meine Zweifel.
In der „Betonfirma“ waren 3-Achser, 4-Achser, Pseudo-4-Achser, Sattelzüge und Hängerzüge. In der Urlaubszeit oder bei Krankheit des Stamm-Fahrers durfte ich so manches Mal auf die verschiedenen Fahrzeuge fahren. Da war mir der Pseudo-4-Achser am liebsten. Er schob nicht über den Vorderrädern geradeaus wie ein 3-Achser, sei es vorwärts oder rückwärts in den Baustellen. Er kam auch besser um die Ecke wie ein 4-Achser, weil sein Drehpunkt viel weiter vorn lag als beim echten 4-Achser bei gleicher Fahrzeuglänge; kein Vergleich mit einem Sattel, denn mit dem musste man noch weiter ausholen um nicht mit dem Bordstein in Kontakt zu kommen. Beim Pseudo-4-Achser war das Anhängerrad in der Kurve weiter weg vom Bordstein als das Rad vom Maschienwagen, wenn auch nur minimal. Und er stand stabiler in den Kurven durch die Luftfederung, beim Mischwagen mit hohen Schwerpunkt merkt man den Unterschied deutlich.
Es gab nur eine böse Falle mit so einem Fahrzeug. Eine kurze Bodensenke oder rückwärts eine Rampe hochfahren, bis die Anhängerachse die 2 Antriebsachsen aushebelte. Dafür gab es aber einen kleinen Druckknopf am Schalthebel, man ließ die Handkante auf den Knopf rutschen und die Luftfederbälge entlüfteten, schnell und deutlich.
__________________ Es fing alles so harmlos an, mit ein paar Wikinger und Matchbox Autos von Mama...
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09.07.2023 16:58 |
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Micha62
Dabei seit: 23.01.2015
Name: Michael Herkunft: Braunschweig
Alter: 61
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Gliederzug bin ich eher selten gefahren. Da war die Umstellung vom Sattel schon recht deutlich. Man musste beim Lenken jedesmal komplett umdenken. Aber je länger ein Auflieger ist, desto besser schiebt er gerade zurück.
4-Achser fand ich unangenehm, da er bei der Geradeausfahrt nicht selbst spurt sondern das Lenkrad zurück gereht werden musste.
3-Achs Kipper hinten quer gesperrt und möglichst noch mit Anhänger war immer ein bisschen wie Lotto.
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09.07.2023 20:06 |
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