Mercedes-Benz NG Baufahrzeuge |
der-Hesse
Dabei seit: 05.12.2006
Name: Marcus Herkunft: Oberrodenbach
Alter: 45
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Vielen Dank für die Infos!
Echt klasse, was hier immer wieder an tollen Infos zusammen kommt!
__________________ Viele Grüße aus Hessen
Marcus
ACHTUNG:
Das Copyright der von mir eingestellten Bilder liegt, soweit nicht anders angegeben, bei mir!
member of:
www.schwerlast-rhein-main.de
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12.10.2017 22:37 |
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henning
Moderator
Dabei seit: 03.09.2007
Name: Henning Herkunft: NRW
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Hallo,
insbesondere von Rup's Beiträgen bin ich auch fasziniert
- die Welt der technischen Fakten ist eben auch meine.
Was die Radstände der 6x6-NG betrifft, muß ich doch mal nachfragen.
Ich gehe davon aus, daß bei MB immer der "resultierende Radstand" gemeint ist, also von Vorderachse bis Mitte der Hinterachsen. Diese Werte nenne ich auch im Folgenden.
Der Urahn der 6x6-Frontlenker, der 1967 erschienene Henschel F 261 AK, hatte einen Radstand von 3900 mm. Dieser wurde exakt für den F 263 AK, also auch für den LAPK 2632, übernommen. Der Abstand der Hinterachsen wuchs dabei auf 1340 mm (statt vorher 1310 mm), was aber für den resultierenden Radstand ohne Bedeutung ist. Nach meinem Kenntnisstand wurde dieser (große) Radstand auch beim ersten NG als 6x6 übernommen, zumindest was die Größenordnung betrifft.
Einen NG 6x6 mit Radstand 3200mm kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Selbst der besonders kurze 6x4-Henschel-Frontlenker hatte einen Radstand von 2745 + (1310/2) = 3400 mm!
Der Henschel 6x6 war somit einen halben Meter länger. Von Henschel wurden freilich schon 1967 gleich zwei Allrad-Frontlenker-Dreiachser auf den Markt gebracht. Es gab ja auch den Dreiachser F 320 AK (32-Tonner). Dieser war etwas kürzer, aber der Radstand betrug immer noch 3715 mm! Hier war das Hinterachsaggregat schon kompromißlos auf 1430 mm verlängert für 14.00-Bereifung (womit dann auch die Begrenzung auf 32 t fiel).
Irgendwie wollen die 6x6-Radstände des NG nicht passen... selbst 3500 wäre ja schon besonders kurz. Ich hoffe auf das Urteil des Fachmanns...
Henning
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>> Noch-Mitglied der NVG eV <<
>> Fördermitglied des DEUVET eV <<
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13.10.2017 02:23 |
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ruptech
Dabei seit: 19.08.2014
Name: Rup Herkunft: Traunstein
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Hallo Henning
Bei den Radstandsmaßen wurde der Achsabstand gemessen. Beim 3200mm also von Mitte VA zu Mitte 1. HA.
In der Konstruktion gab es noch den Begriff des "technischen Radstandes", der beim Pendelaggregat die Mitte der beiden Hinterachsen genommen wurde, bei 6x2 Versionen, der technische Schwerpunkt der Achslasten, als theoretischer Wert verwendet wurde.
Zusammengefasst: der Radstand beim 6x6 von 3200 + 1350mm war der Radstand der ersten NG 6x6, gemessen von Mitte VA zu Mitte 1. HA.
Einen kürzen Radstand gab es bei Mercedes nicht mal für die Betonmischer. Der Grund lag an den von Mercedes verbauten langen und weichen Federn (und auch an der Angst der Rahmenbrüche, der man mit Elastizität. entgegenwirkte).
Das Argument von Mercedes gegenüber Henschel war die Gesamtlänge des Betonmischers. Denn Henschel hatte den Pumpenantrieb in der verlängerten, vorderen Stoßstange, und Mercedes nahm sich das Argument, durch den längeren Radstand die Pumpe von der Nockenwelle anzutreiben. Somit war die Gesamtlänge beider Betonmischer nahezu gleich.
Das Radstandsthema ist geprägt von subjektiven Meinungen. In der Praxis sind 300mm real gemessener Achsabstand nicht wirklich viel. Von der Wendigkeit - besonders auf Baustelle - wirkt sehr viel die Vorderachse mit deren Lenkwinkeln.
Heute haben wir Vorderachslasten bis zu 9to. Jetzt gibt es viel mehr Möglichkeiten, die Wendigkeit zu beeinflussen - ganz besonders bei 6x6 und 6x4 Fahrzeugen. Leider haben davon die wenigsten Verkäufer von Nutzfahrzeugen ein Wissen. Auch aus dem Grund, weil die Fahrdynamik ganz wesentlich anders wird. Sehr oft hat ein S-Fahrerhaus ganz wesentliche Mehrmöglichkeiten als ein M-Fahrerhaus.
Der Abstandsmaß des Pendelaggregates ist im Grunde am Fahrzeug mit Blattfederung kaum zu messen - weil es ein konstruktives Maß ist. 50mm mehr oder weniger kamm man schnell mal messen. Aus der Blattfeder heraus ist das Konstruktive Maß nicht zu sehen. Selbst bei Luftgefederten Aggregaten kann man sich nie sicher sein.
Urteil kann ich keines abgeben. Nur meine Erfahrung mitteilen.
Mit RS 3200+1350mm konnte man gut 6x6 und 6x4 Frontlenker bauen. Probleme gab es bein GPA-Getriebe von ZF, weil die Gehäuse im VG rissen. Man vermutete hier problematische Flanschwinkel, die Schwinungen ins Getriebe bringen sollten - was ich aus meiner Erfahrung nicht teilen konnte, hatte man bei den 4x4 Fahrzeuten mit RS 3800mm das gleiche Problem.
Den RS 3500+1350mm brauchte man durch die langen 16-Gang-Getriebe, die natürlich kaufmännisch billiger waren, weil Fernverkehrsgetriebe in Kipper verbaut werden konnten.
Allerdings haben diese Radstände ein Limit der Bereifung und somit auch der Traktion, die ich nur mit größeren Reifen erreiche.
So baute MAN-Wien das HA-Achsaggregat beim 6x6 und 6x4 im Maß von 1450mm.
Noch länger wollten es die Holländer von MAN. Da gab es einen Achsabstand von 1800mm - in Verbindung mit hydr. Federung.
Vielleicht hat ja jemand Bilder von den "langen MAN" oder den "kurzen Steyr" Betonmischern (auch RS 2800mm).
lg
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13.10.2017 10:08 |
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aps
Dabei seit: 01.10.2008
Name: Andreas Herkunft: Sythen b. Haltern/Westf.
Alter: 54
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Moin,
wieder ein hochinteressanter Beitrag in Zusammenhang mit dem NG. Es ist tatsächlich faszinierend, was hier in kürzester Zeit zusammengekommen ist. Das Ganze gepaart mit Alltagserfahrungen bringen richtig Schwung und Spannung rein.
In Sachen Fahrgestelle bin ich nun schon mal einen gehörigen Schritt weiter gekommen, auch was Henschel angeht, denn allein auf Oswald mag ich mich nicht verlassen wollen. Zum NG bzw. zu Mercedes gibt es meines Wissens kein so geballtes Fachbuch wie das von Henning.
__________________ Gruß aus dem Münsterland und bis die Tage
Andreas
Pseudo E10? - Nein danke.
Das © meiner Bilder liegt bei mir, Weiterverwendung nur nach Absprache!
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14.10.2017 22:01 |
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Bau - LKW
Dabei seit: 15.12.2016
Name: Frank Herkunft: Horn - Bad Meinberg
Alter: 63
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31.10.2017 22:53 |
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buckdanny
Dabei seit: 21.02.2008
Name: Christof Herkunft: zwischen Alb und Schwarzwald
Alter: 58
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Zitat: |
Original von Voscanol
Auf der vierachsigen NG Sattelzugmaschine wird öfter Drehkranz gegen Sattelkupplung getauscht, gibt auf jedenfall Bilder davon
Gruss |
Bei dem 2632 sieht ein Blinder mit der Filzbrille das da keine Sattelplatte sondern ein Drehkranz montiert ist.
__________________ Chevy K30
das Leben ist eher breit wie lang und wir steh´n alle mittenmang
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14.11.2017 16:22 |
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Rudi
Dabei seit: 01.07.2010
Name: Rudi Herkunft: Aachen
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25.11.2017 08:52 |
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Impressum
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