Schleppwagen mit mehr als drei Achsen - sinnvoll?? |
BautznerSenf
Dabei seit: 27.01.2010
Name: P. Herkunft: Schwaben
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Moin!
Henning, da muss ich Dir leider mehrfach widersprechen!
Ich kenne keinen Umbau-Vierachser, sondern ausschliesslich neu aufgebaute Fahrzeuge (sowohl Lausitz als auch Stuttgarter Raum).
Und was das Geldmachen angeht: Es ist nicht (mehr?) so: Die Versicherungen ueben einen immensen Preisdruck aus, nicht umsonst versucht man immer mehr Kunden mit Komplett-Angeboten zu binden (volle Leistung, wenn sie unsere Werkstatt, unseren Mietwagen, unseren Abschlepper nehmen, statt selbst auszuwaehlen... Warum sonst sind Netzwerke wie Assistance in wenigen Jahren so gross geworden?
Nein, Dein Argument koennte ich glauben, wenn es einige wenige Fahrzeuge waeren - doch es scheint flaechendeckend zu sein und auch ganz bodenstaendige Unternehmer zu treffen.
Ergo: Es muss einen anderen Grund geben.
Eventuell auch die Versicherungen, die nur noch Fallpauschalen zahlen, die im Ernstfall nicht reichen, wenn man einen weiteren Kran anfordern muss?
Gruss
B. S.
__________________ (C) Meine Fotos stammen (soweit nicht anders angegeben) von mir. Vor Nutzung durch Dritte möchte ich gefragt werden - sonst gibt's Post vom Anwalt...
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12.07.2010 23:40 |
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haldjo
Dabei seit: 06.04.2007
Name: Joachim Herkunft: Deutschland
Alter: 37
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Hier sind jetzt schon ne Menge Argumente für und wider 4-Achs Abschlepper gekommen, nichtsdestotrotz muss ich Henning zustimmen, die Physik kann man nicht wegargumentieren. Und rein Physikalisch betrachtet machen 4-Achser da einfach keinen Sinn.
Zumindest aus meiner sicht ist das so, und ich denke als Fahrzeugtechnik-Diplomand kann ich doch behaupten da gewisse Grundkenntnisse zu haben.
Zudem hatte ich über dieses Thema auch schon eine Diskussion mit dem Chefingenieur der Firma Toni Maurer, welcher nun wirklich höchst kompetent ist, aber auch er hat ganz klar gesagt dass 4-Achsige Abschlepper eine Prestigefrage sind, und nur 3-Achser technsich wirklich sinnvoll sind.
Diese Ansicht werde ich vertreten bis mir jemand wirklich gute nachvollziehbare und fundierte Gegenargumente aus der Praxis bringt.
__________________ Frauen komplimente zu machen ist wie Topfschlagen im Minenfeld
"Ich bin gegen Religion, weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, die Welt nicht zu verstehen." -Richard Dawkins
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13.07.2010 08:43 |
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henning
Moderator
Dabei seit: 03.09.2007
Name: Henning Herkunft: NRW
Themenstarter
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Zitat: |
Original von BautznerSenf
Moin!
Henning, da muss ich Dir leider mehrfach widersprechen! |
Ich glaube eher, du hast mich mehrfach mißverstanden
Zitat: |
Original von BautznerSenf
Ich kenne keinen Umbau-Vierachser, sondern ausschliesslich neu aufgebaute Fahrzeuge (sowohl Lausitz als auch Stuttgarter Raum). |
Genau das ist der Punkt: wo früher ältere Lkw zum Schlepper umgebaut wurden (die dann viele Jahre zuverlässig Geld verdienten), wird heute fast nur noch "neu" gekauft. Und dann läßt man sich, wie du richtig sagst, fast immer die allerteuerste Lösung aufschwatzen. Deshalb argumentierte ich, daß mit Insolvenzen zukünftig in hohem Maße zu rechnen sein wird, und daß es eben bisher solche nur selten gegeben hat. Die neuen Dinger sind doch alle nicht bezahlt, sondern nur finanziert. Und die Zinsen müssen erstmal erwirtschaftet werden... da muß so ein völlig sinnloses, überschweres und jedem Sachverstand widersprechendes Monstrum 24 h am Tag laufen, besser 25...
Zitat: |
Original von BautznerSenf
Und was das Geldmachen angeht: Es ist nicht (mehr?) so: Die Versicherungen ueben einen immensen Preisdruck aus, nicht umsonst versucht man immer mehr Kunden mit Komplett-Angeboten zu binden (volle Leistung, wenn sie unsere Werkstatt, unseren Mietwagen, unseren Abschlepper nehmen, statt selbst auszuwaehlen... Warum sonst sind Netzwerke wie Assistance in wenigen Jahren so gross geworden? |
Ich meinte insbesondere die Auslands-Rückholungen verunfallter Lkw. Da ist man mit günstigen km-Tarifen sofort im Geschäft! Die wiederum sind nur möglich, wenn nicht 3/4 des Tarifs für Kapitaldienst draufgeht. Und wenn der Kostendruck wirklich so hoch wäre... ich glaube, die ganzen Sonder- und Komplettangebote sind ein Resultat dessen, daß man in absonderliche Schlepper-Fuhrparks "investiert" hat.
Man muß ohnehin unterscheiden zwischen Bergen und Schleppen.
Ersteres muß zeitnah laufen, weshalb bei einem Unfall i.d.R. der ortsansässige zuständige Unternehmer zum Zuge kommt (ich glaube, da gibt es entsprechende Verträge mit den Kommunen o.ä., könnte ja mal jemand vom Fach erläutern). Je nach vorliegender Verkehrsbehinderung kommt da aber meist keine "eierlegende Wollmilchsau", sondern ein richtiger Kran zum Einsatz.
Das anschließende Schleppen ist meist der zeitaufwendigere Einsatz, je nachdem, wohin der Havarist soll. Natürlich sind aufgrund überbordender "Technik" nur noch selten die Lkw-Halter in der Lage, selbst zu reparieren, weshalb der Anteil der zum Firmensitz zu schleppender Fahrzeuge abgenommen hat. Dennoch werden viele Havaristen über weite Strecken geschleppt, und hier stehen dann ganz andere Anforderungen im Vordergrund, wenn das halbwegs wirtschaftlich abgehen soll.
Immerhin ist auch zu bedenken, daß (mindestens!) 50% der Kilometer reine Leerfahrten sind. Klar, das kann man auch mit nem 10x8-Schlepper machen, mit gigantischem Bergekran obendrauf...
Zitat: |
Original von BautznerSenf
Nein, Dein Argument koennte ich glauben, wenn es einige wenige Fahrzeuge waeren - doch es scheint flaechendeckend zu sein und auch ganz bodenstaendige Unternehmer zu treffen.
Ergo: Es muss einen anderen Grund geben. |
Selbst ein Bestand von 10% "eierlegender Wollmilchsäue" wäre noch viel zu hoch. Diese Dinosaurier sind völlig unrentabel und ein klares Indiz dafür, daß die Preise zu hoch sind, der Kostendruck zu gering. Oder daß bald mit vielen Insolvenzen zu rechnen ist.
Der "andere Grund" - tchja, der dürfte so primitiv sein, daß wir ihn hier gar nicht so genau wissen wollen. Dies ist ja ein Technik- und kein Psychologie-Forum....
Ich mein, ich bin ja flexibel und nicht gar so beratungsresistent! Wo sind denn die Leute vom Fach, die uns ihre Beweggründe mal erklären könnten??!
Henning
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>> Noch-Mitglied der NVG eV <<
>> Fördermitglied des DEUVET eV <<
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13.07.2010 13:03 |
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steiger
Dabei seit: 28.11.2006
Name: Christian Herkunft: Nentershausen / Blaustein
Alter: 44
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Zitat: |
Original von stoffel
Ganz so unbekannt ist diese Diskusion den Aufbauherstellern nicht, hier hat sich jedenfalls mal jemand eingehend mit dem Thema beschäftigt
http://www.agefa-technik.de/TUK_OM.pdf
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Hallo,
nachdem ich mir diesen Thread mal durchgelesen habe, möchte ich auch mal ein paar Gedanken einwerfen.
Der oben zitierte Text beschäftigt sich im Wesentlichen mit zwei verschiedenen Konzepten. Zum einen sind das Vierachser mit Schwenkarm und zum anderen Dreiachser mit Linearkran und verschiebbarem Gegengewicht. Verlinkt ist der Text mit der Homepage eines Aufbauherstellers. Ich denke, man sollte erstmal eine Frage klären. Ist die Fa. Agefa die einzigste Firma, die die beworbenen Aufbauten mit Linearkran herstellt, oder gibt es auch andere? Wie ist in diesem Fall der Preisvergleich? Nebenbei gesagt, jedes Gutachten gibt die Meinung des Auftraggebers wieder.
Grundsätzlich ist ja klar, dass neben der Einhaltung der zulässigen Achslasten ein vernünftiges Fahrverhalten des Schleppwagens nötig ist. Das erfordert eine vernünftige Lastverteilung durch ein festes oder verschiebbares Gegengewicht. Leider weiss ich nicht, ob ein verschiebbares Gegengewicht je nach Einsatzfall auf dem Fahrzeug womöglich mit Messgeräten/nach Tabellen eingestellt werden muss, oder ob es nur eine Null- und Volllaststellung gibt und ob hierbei die Lastverteilung dann auch optimal ist. Ich behaupte mal, bei einem Vierachser hängt man an und gut ist. Das Fahrzeug hat dann möglicherweise noch Reserven.
Die Verkaufsprospekte und die Verkäufer bzw. Ingenieure (Ich darf lästern, weil ich bin selbst einer) erzählen viel und versuchen, das Ganze mit technischen Daten und Physik zu erklären. Nur muss man als Käufer selbst wissen, was man tut und wofür man sein Geld hergibt. Und dafür muss man sich mal in die Praxis versetzen.
Hier ist die Frage, was passiert eigentlich beim Bergen bzw. Schleppen. Man hat womöglich ein schweren Solowagen hinten angehängt und fährt damit über eine Holperstrecke und durch Kurven. Die Prospekte geben ja viele Werte wie z.B. die Hublast an. Während der Fahrt hat man es aber mit ausgesprochen dynamischen Kräften zu Tun. Und hier liegt meiner Meinung nach eine Kernfrage. Grundsätzlich hat ein Vierachser, abgesehen von möglicher Zusatzausrüstung, wohl ein höheres Lebendgewicht und eine zusätzliche Lenkachse. Die Frage ist also, ist in schweren Fällen wirklich ein womöglich an die Grenze dimensionierter Dreiachser ausreichend, oder macht das Leben mit ein paar Kilo Mehrgewicht zur Beruhigung mehr Spass?
Ein weiterer Punkt ist, wie eigentlich ein Bergevorgang abläuft. Hier kann ich nur rätseln, welche Fahrzeugart je nach Einsatzfall besser geeignet ist. Beim Ziehen mit einer Seilwinde sollte das Bergefahrzeug natürlich ausreichend Standfestigkeit mitbringen. Ein Diskussionspunkt ist hier z.B. die Aufstandsfläche der Reifen mit Bodendruck. Und das abhängig von der Beschaffenheit des Untergrundes (Straße/Acker). Eigentlich soll sich der Unfallwagen zum Bergefahrzeug ziehen und nicht umgekehrt. Ich denke, wenn man das Bergefahrzeug an einem Baum verankert, ist das Gemecker vorprogrammiert.
Natürlich mag es Kostenunterschiede in der Anschaffung und dem Unterhalt. Aber oft gilt: „Der Mensch denkt und der Kaufmann lenkt“. Ich darf in meinem täglichen Leben oft Praktiker mit den Ergüssen meiner geistigen Leistung überzeugen und muss auch bereit sein, mich eines besseren belehren zu lassen. Ich denke, wir sollten mal die Meinung von Abschleppprofis einholen.
Da ja gerade Urlaubszeit ist, und ich mir die Autobahn mit meinen absoluten Freunden, den Wohnwagen, teilen darf, habe ich mal noch eine andere Frage zum Nachdenken. Und zwar mit welchem Fahrzeug ist es stressfreier, einen Wohnwagen zu ziehen. Mit einem leichten Kleinwagen, einem Mittelklassewagen, oder einem schwerem Jeep.
Schöne Grüße,
Christian
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13.07.2010 22:12 |
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TiefTieferTiefbau
Dabei seit: 08.04.2008
Name: Hab ich Herkunft: von zu Hause
Alter: 36
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13.07.2010 22:41 |
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Abschleppsepp unregistriert
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so hiermit die auflösung von diesem rätsel: )ich habe mich beim chef infomiert) der einzige grund warum vier achsen sinvoll sind ist das mehr gewicht vorne ist und vl. wegen den achslasten bei einem ladekran und damit ihr zufrieden seit es hat auch ein wenig mit dem aussehen zu tun^^
sonst gibt es keine unterschiede zwischen dreiachs und vierachs....
Dieser Beitrag wurde 1 mal editiert, zum letzten Mal von Abschleppsepp: 13.07.2010 22:50.
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13.07.2010 22:49 |
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Stabo
Dabei seit: 08.02.2009
Name: Bastian Herkunft: Lauf a. d. Peg.
Alter: 37
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Ich kenne einen Unternehmer, der früher Lkw bergung gemacht hat. der hatte einen dreiachser Lkw Schlepper und nen zweiachs liebherr Mobilkran. Er hat damit jeden Lkw von der Autobahn Bzw aus der Botanik gekriegt.
Fakt ist aber, dass er mit Lkw Bergung aufgehört hat, Weil er vom ADAC neue Richtlinien bekommen Hat, die zum einen einen Gröseren Kran verlangt haben und zum anderen. Ein neues mindestgewicht des Schleppfahrzeuges verlangt haben, welches er mit seinem Scania um 300 Kilo nicht erreichen konnte. Den rest hätte er als ballast mitfüren können aber die dreihundert kilo Waren für die zulässige Achslast der Vorderachse zu viel. Desweiteren hätte er nen KFZ Meister einstellen müssen. Jetzt macht er mit nem 3achs sattel mit Pk 56001 ladekran und nem 4Achs abroller mit Pk 38001 ladekran Maschinentransporte; kann nachts durchschlafen, Abends was trinken und muss nicht immer Fahrzeuge rund um die Uhr frei haben. Hoffe dass hat euch bei eurer diskussion weitergeholfen.
Stabo
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13.07.2010 23:50 |
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Luispold
Dabei seit: 09.11.2007
Name: Luispold Herkunft: War von 1964 -1972 HENSCHELaner
Alter: 76
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Zitat: |
Original von steiger
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Da ja gerade Urlaubszeit ist, und ich mir die Autobahn mit meinen absoluten Freunden, den Wohnwagen, teilen darf, habe ich mal noch eine andere Frage zum Nachdenken. Und zwar mit welchem Fahrzeug ist es stressfreier, einen Wohnwagen zu ziehen. Mit einem leichten Kleinwagen, einem Mittelklassewagen, oder einem schwerem Jeep.
Schöne Grüße,
Christian |
Denke da werden mir die "Anhängerzieher" beipflichten, je kleiner der Hänger und je größer das Zugfahrzeug, desto angenehmer das Lenken des Zugfahrzeuges, bis zum Punkt hin, wo der Fahrer vergißt, dass hinten was dran hängt und mit verklärten Blick die Schallmauerdurchbrechung angeht
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Luispold
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15.07.2010 13:44 |
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haldjo
Dabei seit: 06.04.2007
Name: Joachim Herkunft: Deutschland
Alter: 37
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Da hat der Luispold natürlich recht... wenn ich da nur an einen mir bekannten Audi rs6 denke der mit einem leeren 750kg anhänger die 240 erreicht hat...
Aber mit diesem argument müssten doch eigentlich auch die sattelzüge abgeschafft werden, denn dort ist die zugmaschine im verhältniss zur anhänge- bzw. aufliegerlast extrem leicht. Ok, da wird ein teil der last auch wieder auf die Hinterachsen übertragen und gibt dem zugfahrzeug traktion, aber dasselbe passiert beim abschlepper ja auch.
Und ich glaube einfach nicht dass es wirtschaftlich ist aus derartigen gründen statt einem dreiachser einen vierachser zu nehmen, auch wenn das das bisher nachvollziehbarste argument war.
btw. wenn ich ein entsprechendes gegengewicht auf meinem abschlepper habe, bekomme ich zwar mehr last auf die vorderachsen, erhöhe aber auch die gesamtmasse und damit die hinterachslast...
sinnvoller wäre es da doch schon eher das kontergewicht vor die vorderachsen zu montieren, denn damit erreiche ich u.U sogar eine leichte entlastung der hinterachsen... natürlich auf kosten der rahmenbelastung zwischen den achsen.
Alles in allem ist für mich der vier- oder gar fünf-achser noch immer nicht nachvollziehbar...
__________________ Frauen komplimente zu machen ist wie Topfschlagen im Minenfeld
"Ich bin gegen Religion, weil sie uns lehrt, damit zufrieden zu sein, die Welt nicht zu verstehen." -Richard Dawkins
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15.07.2010 13:58 |
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Löwenbändiger
Dabei seit: 21.06.2006
Name: Marcel Herkunft: Ahlen
Alter: 37
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Tach zusammen steure auch mal einen link dabei wo ein schöner MP2 schlepper zu sehen ist im MP3 outfit :ben
ist ne alte zugmaschine gewesen die umgekippt war 4x4 2044 , laut schlosser hat er nun unter der vorderachse ca 2.2 to ballast und die 2 achsen trommel gebremst eine mit scheibe *g*
wurde von der firma selber aufgebaut und umgenaut und auf ihre bedürfnisse zugeschnitten
http://www.gebr-recker.de/home/aktuelles....html?tx_ttnews
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15.07.2010 19:53 |
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