Geschrieben von Flachskopp am 20.12.2022 um 08:56:
Leyland Super Beaver
Hallo zusammen,
hier noch ein paar Anmerkungen zu Christians tollem Foto des jugoslawischen Leyland auf Seite 984
> Klick <
.
Vorab ein Ausflug in die Terminologie: In mehreren britischen Quellen ist zu lesen, dass die nahezu ausnahmslos für den Export bestimmten Hauber der Baureihen
Beaver (sowie des dreiachsigen
Hippo) den Namenszusatz „Super“ erhielten.
Dieses Zitat könnte es bestätigen:
»In 1947 the Comet 5-7-ton truck range was released and a year later, the revamped Octopus, now with an all-steel cab shared by the Beaver, Comet, Hippo and Steer models. Export-only bonneted Super Beaver and Super Hippo were also announced in 1948. « (Quelle)
.
Um noch ein wenig Verwirrung zu stiften, war das bei der Baureihe
Comet nicht so; dort hießen auch Frontlenker Super Comet.
Der
Super Beaver
war ein 16-Tonner mit 125 PS Leyland
O.600 Dieselmotor. Ab 1955 war er auch mit 150 PS
O.680 erhältlich, um 1963 mit dem
O.680 Power Plus
eine Leistungssteigerung auf 200 PS zu erfahren (Bild 1).
Mit dem für die
Sattelzugmaschine
vorgesehenen Radstand von 3,35 m war ein langes Fahrerhaus, wie beim Transped-LKW, nicht zu realisieren, warum man hier auf das Kipperfahrgestell mit einem Radstand von 3,81 m zurückgreifen musste. Die Kabine macht einen spartanischen Eindruck – mit dem Mittelsteg könnte es sich in der Tür um ein Schiebefenster gehandelt haben. Für den Auflieger habe ich eine Länge von 30 ft. angenommen. Das Fahrgestell kam von
Dyson und der Kühlaufbau von einer Firma
Comjoint (Bild 2).
Beim Betrachten des vergrößerten Bildausschnitts in Christians Beitrag kann man gut erkennen, dass auf der Antriebsachse des Super Beaver ein größeres Reifenmaß aufgezogen wurde als vorn. Das kann ich mir nur mit den „amerikanisch“ anmutenden Proportionen des Aufliegers mit dem weit hinten platzierten Achsaggregat erklären, wodurch die Sattelzugmaschine bei maximaler Auslastung des Trailers auf der hinteren Achse über die zulässigen 10 Tonnen hinaus belastet worden sein könnte?
Das Thema »Leyland-Lastwagen in Jugoslawien« hatten wir in diesem Thread schon einmal mit Dimas Foto eines Leyland Comet mit Beschriftung von
Panonija. Der einachsige Auflieger dort stammt sichtbar von denselben Herstellern, wie der des
Transped-Super Beaver.
> Hier <
und folgende Beiträge.
Ich gehe davon aus, dass der Super Beaver zu der Lieferung von Leyland-LKW an das Unternehmen
Yugostrov in Belgrad gehörte, welches diese an einzelne Kraftverkehre im sozialistischen Jugoslawien weitergab (Bild 3).
Viele Grüße
Detlef